Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende und akademische Untersuchung des Völkermords in Ruanda, die sich mit den Ursachen und dem breiteren historischen und politischen Kontext befasst. Mahmood Mamdanis Text wird für seine Tiefe gelobt, aber auch für seine Dichte und Komplexität kritisiert. Der Text wird als unverzichtbare Lektüre für diejenigen empfohlen, die die dem Völkermord zugrunde liegenden Faktoren jenseits vereinfachender ethnischer Erklärungen verstehen wollen.
Vorteile:Die gründliche Analyse des ruandischen Völkermords und seines historischen Kontextes, gut recherchiert von einem sachkundigen Autor, wird für akademische Studien empfohlen, bietet eine neutrale Sichtweise und fördert das Verständnis der komplexen Dynamik, die zum Völkermord führte.
Nachteile:Die akademische Sprache und die Komplexität des Textes erschweren die Lektüre für ein allgemeines Publikum; es erfordert erhebliche Anstrengungen, um das Buch zu verstehen, und ist für Gelegenheitsleser nicht leicht zugänglich.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
When Victims Become Killers: Colonialism, Nativism, and the Genocide in Rwanda
Ein prägnanter Blick auf die Ursachen und Folgen des Völkermords in Ruanda "Als wir Kigali eroberten, dachten wir, wir würden es mit Kriminellen im Staat zu tun haben; stattdessen hatten wir es mit einer kriminellen Bevölkerung zu tun".
So äußerte sich ein politischer Kommissar der Ruandischen Patriotischen Front nach dem Massaker von 1994 an bis zu einer Million Tutsi in Ruanda. Hinter dieser Aussage stand die Erkenntnis, dass das Gemetzel zwar von einer Minderheit von Staatsfunktionären angeordnet wurde, aber von Hunderttausenden von einfachen Bürgern, darunter Richter, Ärzte, Priester und Freunde, durchgeführt wurde. Mahmood Mamdani lehnt einfache Erklärungen für den ruandischen Völkermord als eine mysteriöse böse Macht ab, die auf bizarre Weise entfesselt wurde, und stellt die Tragödie in den richtigen Kontext.
Mahmood Mamdani bringt die historischen, geografischen und politischen Kräfte an die Oberfläche, die es so vielen Hutus ermöglichten, sich so brutal gegen ihre Nachbarn zu wenden. Auf diese Weise erweitert Mamdani auf nützliche Weise das Verständnis von Staatsbürgerschaft und politischer Identität im postkolonialen Afrika und gibt eine Richtung vor, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern.