Bewertung:

Die Rezensionen des Buches zeigen ein breites Meinungsspektrum. Viele loben die aufschlussreiche Untersuchung der amerikanischen Identität und der Herausforderungen durch die Einwanderung, während andere die Voreingenommenheit des Buches kritisieren, insbesondere in Bezug auf hispanische Einwanderer und die Darstellung der anglo-protestantischen Kultur als zentral für die amerikanische Identität. Der Text wird als komplex beschrieben und erfordert eine konzentrierte Lektüre, obwohl einige ihn für das Verständnis zeitgenössischer amerikanischer Themen für unerlässlich halten. Kritiker bemängeln oft, dass es an einer ausgewogenen Perspektive mangelt und dass es sich stark zum Nationalismus neigt.
Vorteile:⬤ Bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Entwicklung der amerikanischen Identität.
⬤ Beschäftigt sich mit wichtigen Themen der Einwanderung und Assimilation.
⬤ Gut recherchiert mit umfangreicher Dokumentation.
⬤ Regt zum kritischen Nachdenken darüber an, was es bedeutet, im modernen Kontext Amerikaner zu sein.
⬤ Bietet Einsichten, die vor allem im Lichte der aktuellen gesellschaftspolitischen Dynamik relevant bleiben.
⬤ Wird oft als voreingenommen wahrgenommen, insbesondere gegenüber hispanischen Einwanderern.
⬤ Wird kritisiert, weil es an unterschiedlichen Perspektiven und widersprüchlichen Ansichten mangelt.
⬤ Komplexer und dichter Schreibstil, der unter Umständen viel Konzentration erfordert.
⬤ Einige Leser haben den Eindruck, dass die Argumente übertrieben oder sensationsheischend sind.
⬤ Fehlinterpretationen von Begriffen wie Nationalismus vs. Patriotismus wurden von Rezensenten bemerkt.
(basierend auf 99 Leserbewertungen)
Who Are We?: The Challenges to America's National Identity
In seinem bahnbrechenden Werk The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order (Der Kampf der Kulturen und die Neugestaltung der Weltordnung) argumentierte Samuel Huntington provokativ und vorausschauend, dass mit dem Ende des Kalten Krieges die „Zivilisationen“ die Ideologien als neue Bruchlinien in der internationalen Politik ablösen.
In seinem kontroversen neuen Werk Who Are We? konzentriert sich Huntington nun auf eine Identitätskrise, die näher an unserem Land liegt, indem er untersucht, welchen Einfluss andere Zivilisationen und ihre Werte auf unser eigenes Land haben.
Amerika wurde von britischen Siedlern gegründet, die eine eigene Kultur mitbrachten, so Huntington, darunter die englische Sprache, protestantische Werte, Individualismus, religiöses Engagement und Respekt vor dem Gesetz. Die Einwanderungswellen, die später in die Vereinigten Staaten kamen, akzeptierten diese Werte allmählich und assimilierten sich an die anglo-protestantische Kultur Amerikas. In jüngerer Zeit wurde unsere nationale Identität jedoch durch die Probleme der Assimilierung einer großen Zahl vor allem hispanischer Einwanderer ausgehöhlt und durch Themen wie Zweisprachigkeit, Multikulturalismus, die Abwertung der Staatsbürgerschaft und die „Entnationalisierung“ der amerikanischen Eliten in Frage gestellt.
Der 11. September brachte eine Wiederbelebung des amerikanischen Patriotismus und eine Erneuerung der amerikanischen Identität mit sich, aber es gibt bereits Anzeichen dafür, dass diese Wiederbelebung nachlässt. Huntington plädiert dafür, dass wir uns wieder auf die Grundwerte besinnen, die uns zu Amerikanern machen. Wer sind wir? ist ein wichtiges Buch, das unsere nationale Diskussion darüber, wer wir sind, mit Sicherheit beeinflussen wird.