Bewertung:

Das Buch bietet wichtige Forschungsergebnisse und Einblicke in das Leben und Denken des Dirigenten Wilhelm Furtwängler, insbesondere während des Nazi-Regimes. Es hat jedoch gemischte Kritiken von Lesern erhalten. Einige schätzen die Tiefe der Forschung, während andere die Schlussfolgerungen und den Schreibstil des Autors als mangelhaft empfinden.
Vorteile:Das Buch enthält wertvolle historische Einblicke, bedeutende Untersuchungen zu Furtwänglers Musikphilosophie und bietet eine ausgewogene Perspektive auf seine Karriere und seine sozialen Aktivitäten. Es wird allen empfohlen, die sich für Musik oder Kunstgeschichte interessieren.
Nachteile:Viele Rezensenten finden den Text langweilig und übermäßig kompliziert, wobei der Autor fragwürdige Schlussfolgerungen hinsichtlich Furtwänglers philosophischer Überzeugungen zieht. Einige kritisieren, dass es an fesselnden Anekdoten mangelt und argumentieren, dass es eine einseitige Sicht auf Furtwängler präsentiert, die sich zu sehr auf politische Theorien und nicht auf seine Beiträge als Musiker konzentriert.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Wilhelm Furtwngler: Art and the Politics of the Unpolitical
Wilhelm Furtw ngler (1886-1954) ist als renommierter Interpret des Kanons österreichisch-deutscher Meisterwerke in das historische Gedächtnis eingegangen. Sein umfangreiches Vermächtnis an Einspielungen von Beethoven, Brahms, Bruckner und Wagner gilt weithin als unübertroffen. Doch auch mehr als sechzig Jahre nach seinem Tod bleibt er eine umstrittene Figur: Die Komplexität und Zweideutigkeit seiner hochrangigen Position im Dritten Reich wirft noch immer einen langen Schatten auf seinen Ruf.
Dieses Buch entwirft eine intellektuelle Biographie Furtw nglers, die diese Zweideutigkeit durch eine kritische Untersuchung seiner umfangreichen Reihe von Aufsätzen, Reden und Sinfonien untersucht. Jahrhunderts und den damit verbundenen Diskursen des konservativen Nationalismus, über die turbulenten Jahre der Weimarer Republik und die kulturellen und moralischen Dilemmata der Nazizeit bis hin zu den Jahren des Wiederaufbaus der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg, in denen sich der angeschlagene Idealist in einem fremden kulturellen Umfeld wiederfand, das von der sich entfaltenden Erzählung des nationalsozialistischen Holocaust überschattet wurde. Das Buch ist nicht nur für Musikwissenschaftler, sondern auch für Kultur- und Geisteshistoriker von Interesse.
ROGER ALLEN ist Fellow am St. Peter's College in Oxford und Autor von Richard Wagners Beethoven (1870): A New Translation (Boydell Press, 2014)