
Wilhelm Von Humboldt and Transcultural Communication in a Multicultural World: Translating Humanity
Zeigt, dass das Werk Wilhelm von Humboldts (1767-1835) eine Philosophie des Dialogs und der Kommunikation darstellt, die für die gegenwärtigen Debatten in den Geisteswissenschaften von entscheidender Bedeutung ist.
Wilhelm von Humboldt (1767-1835) ist der Stammvater der modernen Sprachwissenschaft und der Begründer der modernen Lehr- und Forschungsuniversität. Dennoch hat sein Werk in der englischsprachigen Welt bemerkenswert wenig Beachtung gefunden. Humboldt betrachtet die Sprache als Quelle der Erkenntnis und der Kommunikation, die beide in der Möglichkeit des menschlichen Dialogs wurzeln. In gleicher Weise stellt seine Idee der Universität die freie Begegnung zwischen radikal unterschiedlichen Persönlichkeiten als Quelle der Erziehung zur Freiheit dar. Sowohl die sprachliche als auch die intellektuelle Kommunikation beruhen für Humboldt zunächst auf dem Dialog zwischen Personen, der die Voraussetzung für jede interkulturelle Verständigung ist.
Indem es Humboldts Konzept des Dialogs mit seiner Idee der Übersetzung zwischen Sprachen, Personen und Kulturen verbindet, zeigt dieses Buch, dass Humboldts Denken von großer zeitgenössischer Relevanz ist. Humboldt zeigt einen Weg jenseits der falschen Alternativen des „Kulturalismus“ (die Forderung, dass eine Pluralität kultureller und glaubensbasierter Traditionen als Quellen ethischer und politischer Legitimität in der modernen Welt anerkannt werden sollte) und des „Universalismus“ (die Behauptung des Primats einer universellen Kultur der Menschenrechte und der Erneuerung des europäischen Aufklärungsprojekts). John Walker erklärt, wie Humboldts Werk aus den intellektuellen Konflikten seiner Zeit hervorgeht und dennoch direkt die Anliegen unseres eigenen postsäkularen und multikulturellen Zeitalters anspricht.