Bewertung:

Das Buch erforscht die komplexe und belastete Mutter-Tochter-Beziehung während und nach dem Zweiten Weltkrieg und konzentriert sich auf Joan Kite, eine Figur, die mit tiefen psychologischen Einsichten dargestellt wird. Die Erzählung bietet eine einzigartige Perspektive auf die Erfahrungen von Frauen in dieser turbulenten Zeit und verbindet historische Tiefe mit einer reichen Charakterentwicklung.
Vorteile:⬤ Außergewöhnliche Charakterentwicklung, insbesondere der Protagonistin Joan Kite.
⬤ Reichhaltiger historischer Kontext und Einblicke in das Leben der Frauen während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
⬤ Wunderschöne Prosa mit einem tiefen Verständnis für psychologische Themen.
⬤ Fesselnde Erforschung der Kämpfe von Frauen und der gesellschaftlichen Erwartungen.
⬤ Eine einzigartige Erzählstimme, die eine Reihe von Emotionen einfängt.
⬤ Für Leser, die eine konventionellere oder unterhaltsamere Lektüre suchen, ist es vielleicht nicht geeignet, da es als literarischer Roman gilt.
⬤ Manche Leser könnten die Rahmenhandlung als störend empfinden.
⬤ Die Darstellung der psychologischen Kämpfe kann schwer und intensiv sein.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Don't You Know There's a War On?
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. England verliert sein Imperium, seinen Weltstatus und seine alten elitären Werte.
Das Empire schlägt mit Masseneinwanderung zurück, während die Regierung die Menschen mit Wohlfahrt, dem NHS, Fernsehern und Kühlschränken beruhigt. Im Mittelpunkt des Romans steht die verächtliche Joan Kite, die mit all den Veränderungen, die dem Land in der Nachkriegszeit auferlegt wurden, nicht einverstanden ist. Sie lebt mit ihrer einzigen Tochter in einem Haus und weigert sich, Kompromisse einzugehen und sich anzupassen, und beschimpft jeden, der in ihr Leben eingreifen will.
Nach Jahren der Genügsamkeit, des Patriotismus, des Dienens und der Aufregung ist sie wütend über die verkürzte Existenz, die man ihr zugestanden hat, und über die Art und Weise, wie ihr Streben nach großbürgerlicher Kultur vereitelt wurde. Als ihre Tochter bedroht wird, beginnt sie ein Tagebuch zu führen, um ihre Vergangenheit vor und während des Krieges zu erforschen.
Darin lässt sie einem extravaganten Fantasieleben und einer energischen Abscheu gegenüber der Realität eines geschrumpften Englands freien Lauf. Während des verrückten heißen Sommers 1976, als das Wasser rationiert wird und Marienkäfer in ihr Haus eindringen, intensiviert sich die Intimität von Mutter und Tochter.
Ihr Leben entwickelt sich in der Klaustrophobie ihres Doppelhauses hinter geschlossenen Samtvorhängen.