
Newsprint Literature and Local Literary Creativity in West Africa, 1900s - 1960s
Eine bahnbrechende Untersuchung der literarischen Produktion in westafrikanischen Zeitungen und lokalen Druckereien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die den transatlantischen Black Studies eine afrikanische Perspektive hinzufügt und zeigt, wie die Kreativität afrikanischer Zeitungen die Vorstellungen der Leser von Subjektivität und Gesellschaft im Kolonialismus geprägt hat.
Seit ihren Anfängen in den 1880er Jahren brachten die in afrikanischem Besitz befindlichen Zeitungen in "Britisch-Westafrika" eine Fülle von kreativen Texten einheimischer Autoren, größtenteils in englischer Sprache. Bislang wurde dieses reichhaltige und umfangreiche Werk in der kritischen Diskussion über afrikanische Literatur und Kulturgeschichte jedoch weitgehend ignoriert. Dieses Buch untersucht zum ersten Mal dieses wenig erforschte Archiv ephemerer Schriften - von belletristischen Serien über Lyrik und Kurzgeschichten bis hin zu philosophischen Essays, Artikeln über lokale Geschichte, Reiseberichten, Rezensionen und Briefen - und plädiert für seine Einbeziehung in literarische Gattungen und anglophone Weltliteraturen. Indem sie eingehende Fallstudien zum kreativen Schreiben in der ghanaischen und nigerianischen Presse mit einer umfassenden Neubewertung der nigerianischen Pamphlete, die als "Onitsha-Marktliteratur" bekannt sind, kombiniert und sich auf nicht-elitäre Autoren konzentriert, untersucht die Autorin bisher vernachlässigte Gattungen, Stile, Sprachen und - ganz entscheidend - Leserschaften. Sie zeigt, wie lokale Druckkulturen die afrikanische Literaturproduktion durchdrungen haben, indem sie den Wandel des literarischen Geschmacks und die Veränderung von Gattungen und Stilen nachzeichnet, während sie Elemente der weltweit verbreiteten englischen Texte in Formate für den lokalen Konsum übernommen haben.
Dieses wichtige Buch bietet neue Denkansätze für lokale und transnationale afrikanische literarische Netzwerke und bleibt dabei den lokalen Textkulturen im Kontext kolonialer Machtverhältnisse, antikolonialen Nationalismus, des Kalten Krieges und globaler Kreisläufe des kulturellen Austauschs treu. Es eröffnet neue Einsichten in die ephemere Literatur als bedeutsame Orte literarischer Produktion und trägt dazu bei, eine Lücke in der Forschung über das koloniale Westafrika zu schließen.