
On the Social History of Persecution
Dieser multidisziplinäre Band ist eine der wenigen Sammlungen über den sozialen Wandel, die verschiedene Fälle von Massengewalt und Völkermord behandeln. Im Leben unter Verfolgung waren soziale Beziehungen und soziale Strukturen nicht abwesend und wurden nicht einfach durch eine ethnisch-rassische Ordnung ersetzt.
Die Studien in diesem Buch zeigen den Einfluss von sozialen Strukturen wie Geschlecht, Alter und Klasse auf das Leben unter Verfolgung. Sie erforschen Praktiken in Familien- und Arbeitsbeziehungen sowie kollektives Handeln und widerlegen damit Behauptungen über eine Atomisierung der Gesellschaft oder eine totale Entwurzelung der Opfer. Trotz Armut und Not und der ständigen Bedrohung durch politische Gewalt versuchten die Verfolgten, ihre eigene Handlungsfähigkeit zu entwickeln.
Die Fallstudien befassen sich mit der Juden- und Armenierverfolgung, Ruanda, dem Entkolonialisierungskrieg in Mosambik und den zivilen Flüchtlingen in Belarus während des Zweiten Weltkriegs. Bei den Autoren handelt es sich um eine Mischung aus erfahrenen Wissenschaftlern und jungen Forschern.