Bewertung:

Das Buch bietet eine anregende Untersuchung eines vernachlässigten Themas im Zusammenhang mit dem kollektiven menschlichen Verhalten und der Rolle der Musik bei der sozialen Bindung, auch wenn es vielleicht nicht für alle Leser leicht zugänglich ist.
Vorteile:Das Buch bietet innovative Einblicke in ein wenig bekanntes Thema, kombiniert historische Beispiele, um seine Hypothesen zu untermauern, und fördert ein tieferes Verständnis des menschlichen Verhaltens und der sozialen Bindungen. Viele Leser schätzen die gründliche Recherche und die originelle Perspektive.
Nachteile:Einige Leser finden das Buch anspruchsvoll und weniger zugänglich und meinen, dass es von einem besseren Lektorat profitieren könnte. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der begrenzten Erforschung wissenschaftlicher Erklärungen für die besprochenen Phänomene und des offensichtlichen Mangels an aktuellen Aktualisierungen des Materials.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Keeping Together in Time P
Könnte etwas so Einfaches und scheinbar Natürliches wie der Gleichschritt uns zum evolutionären Erfolg verholfen haben? In Keeping Together in Time geht einer der meistgelesenen und angesehensten Historiker Amerikas der Möglichkeit nach, dass koordinierte rhythmische Bewegung - und die gemeinsamen Gefühle, die sie hervorruft - eine mächtige Kraft gewesen ist, die menschliche Gruppen zusammenhielt. Wie schon bei so unterschiedlichen historischen Phänomenen wie Kriegsführung, Pest und Machtstreben bringt William H.
McNeill auch bei seiner Studie über Tanz und Drill in der Menschheitsgeschichte eine erstaunliche Breite und Tiefe des Wissens ein. Von den Aufzeichnungen weit entfernter und alter Völker bis hin zu den neuesten Erkenntnissen der Biowissenschaften entdeckt er Beweise dafür, dass rhythmische Bewegung eine tiefgreifende Rolle bei der Schaffung und Aufrechterhaltung menschlicher Gemeinschaften gespielt hat. Das Verhalten der Schimpansen, die Tänze der Festdörfer, der enge Drill im Europa der frühen Neuzeit, die ekstatischen Tanztänze der Schamanen und Derwische, die Gänseschritte der Nazis, die Morgengymnastik der Fabrikarbeiter in Japan - all das und noch viel mehr taucht in dem kühnen Bild auf, das McNeill zeichnet.
Das Gemeinschaftsgefühl ist der Schlüssel, und die gemeinsame Bewegung, ob Tanz oder militärischer Drill, ist die Triebfeder dafür. McNeill konzentriert sich auf die viszeralen und emotionalen Empfindungen, die eine solche Bewegung hervorruft, insbesondere auf das euphorische Gemeinschaftsgefühl, das er "muskuläre Bindung" nennt.
Diese Empfindungen, so McNeill, verleihen Gruppen die Fähigkeit zur Zusammenarbeit, was wiederum ihre Überlebenschancen verbessert. Keeping Together in Time ist ein Meisterwerk der Phantasie und der Wissenschaft, das die muskuläre, rhythmische Dimension der menschlichen Solidarität offenbart.
Seine Lehren werden uns bei unseren Überlegungen zur Zukunft der menschlichen Gemeinschaft und unserer verschiedenen lokalen Gemeinschaften von Nutzen sein.