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In 1926--Living on the Edge of Time
Reisen Sie zurück in das Jahr 1926 und erleben Sie den Rausch der Erlebnisse, der den Menschen das Gefühl gab, am Rande der Zeit zu leben. Berühren Sie eine Welt, in der Geschwindigkeit die Essenz des Lebens zu sein schien. Es ist ein Jahr, an das wir keine Erwartungen knüpfen. Es war nicht 1066 oder 1588 oder 1945, aber es war das Jahr, in dem A. A. Milne Winnie-the-Pooh veröffentlichte und Alfred Hitchcock seinen ersten erfolgreichen Film, The Lodger, herausbrachte. Eine Reihe moderner Meister war am Werk - Jorge Luis Borges, Babe Ruth, Leni Riefenstahl, Ernest Hemingway, Josephine Baker, Greta Garbo, Franz Kafka, Gertrude Stein, Martin Heidegger - während Fabrikarbeiter, Sekretärinnen, Ingenieure, Architekten und argentinische Viehzüchter ihren täglichen Aufgaben nachgingen.
Hans Ulrich Gumbrecht öffnet das Raum-Zeit-Kontinuum, indem er die Realitäten der Zeit wie Bars, Boxen, Filmpaläste, Aufzüge, Autos, Flugzeuge, Haargel, Stierkämpfe, Filmstars, Tanzwahn und das überraschende Wiederauftauchen von König Tut nach dreitausendjähriger Abwesenheit erkundet. Von Berlin, Buenos Aires und New York aus unternimmt Gumbrecht einen weiten Streifzug durch die Welten Spaniens, Italiens, Frankreichs und Lateinamerikas. Der Leser kann auf verschiedenen Wegen von einem Thema zum anderen gelangen und schließlich in die Aktivitäten, Vergnügungen und Denkmuster der Bürger von 1926 eintauchen.
Wir erfahren, was es heißt, ein "hässlicher Amerikaner" in Paris zu sein, indem wir den ersten Massenzustrom amerikanischer Touristen nach Europa miterleben. Wir besuchen Fließbänder, die Menschen in Maschinen verwandeln. Wir erleben einen gefeierten Boxkampf und sehen, wie Jack Dempsey besiegt wurde und dennoch die Herzen der Fans für sich gewinnen konnte. Wir hören die Stimme Adolf Hitlers, der enge Hosen an jungen Männern verurteilt. Gumbrecht vermittelt diese Geschichtsfragmente als ein lebendiges Netz neuer Sensibilitäten, das in uns die Begeisterung einer anderen Zeit wachruft.