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Prose of the World: Denis Diderot and the Periphery of Enlightenment
Eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk eines der großen Intellektuellen der Aufklärung
Als Philosoph, Übersetzer, Romancier, Kunstkritiker und Herausgeber der Enzyklopädie war Denis Diderot eine der lebendigsten Figuren der Aufklärung. Doch wie lassen sich die Konturen seines vielfältigen Werks umreißen, das im Gegensatz zu den Werken seiner Zeitgenossen Voltaire, Rousseau, Schiller, Kant oder Hume eindeutig von einer zentrifugalen Dynamik geprägt ist?
Ausgehend von Hegels faszinierender Irritation über Diderots Werk geht Hans Ulrich Gumbrecht der Frage nach, welchen Platz dieser außergewöhnliche Intellektuelle im Erbe des 18. Jahrhunderts einnimmt. Jahrhunderts. Diderot teilte zwar die meisten der seiner Zeit zugeschriebenen Anliegen, doch die Art und Weise, wie er mit ihnen umging, entspricht nicht ganz dem, was wir als aufklärerisches Denken bezeichnen. Anhand von Szenen aus Diderots abwechselnd turbulentem und ruhigem Leben, einer eingehenden Lektüre mehrerer wichtiger Bücher und der Untersuchung des Motivs der Spannung zwischen körperlicher Wahrnehmung und begrifflicher Erfahrung zeigt Gumbrecht, dass Diderot zu einer lebendigen intellektuellen Peripherie gehörte, zu der auch Protagonisten wie Lichtenberg, Goya und Mozart zählten. Mit diesem provokanten und eleganten Werk arbeitet er die existenziellen Anliegen dieser Peripherie heraus und zeigt, wie sie heute zu uns sprechen.