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Atmosphere, Mood, Stimmung: On a Hidden Potential of Literature
Welche verschiedenen Atmosphären oder Stimmungen können durch die Lektüre literarischer Werke ausgelöst werden? Hans Ulrich Gumbrecht vertritt seit langem die Auffassung, dass die Funktion der Literatur nicht so sehr in der Beschreibung oder Wiedergabe, sondern vielmehr in der Vergegenwärtigung besteht. Hier geht er noch einen Schritt weiter, indem er die Substanz und Realität der Sprache als materiellen Bestandteil der Welt erforscht - spürbare Andeutungen, Töne und Anflüge, die, so schwer fassbar sie auch sein mögen, nicht weniger als Tatsachen sind.
Lesen, so entdecken wir, ist ein Erleben spezifischer Stimmungen und Atmosphären, oder Stimmungen. Diese Stimmungen befinden sich auf einem Kontinuum, das einer musikalischen Skala ähnelt. Sie zeigen sich als Nuancen, die unser Wahrnehmungs- und Beschreibungsvermögen herausfordern, ebenso wie das Potenzial der Sprache, sie zu erfassen.
Vielleicht ist das Beste, was wir tun können, in ihre Richtung zu weisen. Dieses Buch, das persönliche Begegnungen mit Poesie, Gesang, Malerei und Roman schildert, ist eine Geste in Richtung des Ungreifbaren und damit eine kühne Verteidigung der subjektiven Erfahrung der Künste.