Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung komplexer Systeme und des allmählichen Abdriftens in Richtung Versagen innerhalb von Organisationen. Es kontrastiert traditionelle lineare Sichtweisen von Ursachen mit einem komplexeren, systemischen Ansatz und betont die Bedeutung adaptiver Prozesse beim Risikomanagement. Das Buch bietet zwar wertvolle Einblicke und Fallstudien, ist aber mitunter dicht und repetitiv, und manchmal fehlt es an umsetzbaren Empfehlungen.
Vorteile:⬤ Eine gut geschriebene und fesselnde Erzählung, die den Leser bei der Stange hält.
⬤ Bietet neue Einblicke in die Bereiche Sicherheit, Komplexität und Systemausfälle.
⬤ Bezieht relevante Fallstudien und Beispiele ein.
⬤ Bietet eine andere Perspektive als die traditionelle Sichtweise von Ursachen und unterstützt ein tieferes Verständnis der organisatorischen Dynamik.
⬤ Ideen, die zum Nachdenken anregen und bestehende Paradigmen in Frage stellen.
⬤ Etwas repetitiv und mitunter dicht, so dass es manchmal schwierig ist, dem Buch zu folgen.
⬤ Es fehlt an klaren Handlungsempfehlungen für die praktische Anwendung.
⬤ Gelegentlich pedantischer Ton und schlechtes Korrekturlesen in späteren Abschnitten.
⬤ Einige Kritiker argumentieren, dass es eine deterministische Sichtweise von Fehlern fördert, die Managemententscheidungen entschuldigen könnte.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
Drift into Failure: From Hunting Broken Components to Understanding Complex Systems
Was hat der Zusammenbruch der Subprime-Kredite mit einer gebrochenen Hubschraube im Höhenleitwerk eines Flugzeugs gemeinsam? Oder die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mit dem Verglühen des Space Shuttle Columbia? In beiden Fällen handelte es sich um Systeme, die zum Versagen neigten. Auf der Suche nach Erfolg in einem dynamischen, komplexen Umfeld mit begrenzten Ressourcen und vielfältigen Zielkonflikten führte eine Abfolge von kleinen, alltäglichen Entscheidungen schließlich zu Zusammenbrüchen in großem Ausmaß.
Wir haben Schwierigkeiten, die Komplexität und Normalität zu begreifen, die zu solch großen Ereignissen führen. Wir suchen nach kaputten Teilen, reparierbaren Eigenschaften, Menschen, die wir zur Verantwortung ziehen können. Unsere Analysen komplexer Systemzusammenbrüche sind nach wie vor deprimierend linear, deprimierend komponentenorientiert - gefangen im Raum der Ideen, die einst von Newton und Descartes definiert wurden.
Die Zunahme der Komplexität in der Gesellschaft hat unser Verständnis davon, wie komplexe Systeme funktionieren und versagen, überholt. Unsere Technologien haben unsere Theorien überholt.
Wir sind in der Lage, Dinge zu bauen - Tiefsee-Ölplattformen, Hubschrauben, besicherte Schuldverschreibungen - deren Eigenschaften wir für sich genommen verstehen. Doch in wettbewerbsorientierten, regulierten Gesellschaften wuchern ihre Verbindungen, ihre Interaktionen und Abhängigkeiten vervielfachen sich, ihre Komplexität nimmt zu. Dieses Buch untersucht die Komplexitätstheorie und das Systemdenken, um besser zu verstehen, wie komplexe Systeme in ein Scheitern abdriften.
Sie untersucht die empfindliche Abhängigkeit von Ausgangsbedingungen, widerspenstigen Technologien, Kipppunkten und Vielfalt - und stellt fest, dass Misserfolge opportunistisch und nicht zufällig aus genau den Beziehungsgeflechten entstehen, die den Erfolg hervorbringen und die Organisationen vor Katastrophen schützen sollen. Es wird ein Vokabular entwickelt, das es uns ermöglicht, die Komplexität zu nutzen und neue Wege zur Bewältigung des Abdriftens zu finden.