Bewertung:

Insgesamt wurde das Buch weitgehend positiv aufgenommen. Die Leser schätzen die anregenden Ideen und praktischen Einsichten, insbesondere in Bezug auf Sicherheitskultur und menschliches Versagen. Es wird insbesondere Fachleuten in Bereichen mit hohem Risiko wie dem Gesundheitswesen und der Luftfahrt empfohlen.
Vorteile:Das Buch wird gelobt, weil es fesselnd und leicht zu lesen ist und wichtige Einblicke in den konstruktiven Umgang mit menschlichen Fehlern bietet. Viele Rezensenten verwiesen auf seine Relevanz für die Entwicklung von Sicherheitskulturen in komplexen Umgebungen und auf sein Potenzial, verschiedene Berufsfelder zu beeinflussen. Die Perspektive des Autors, aus Fehlern zu lernen, anstatt Schuld zuzuweisen, wird als erfrischend und notwendig angesehen.
Nachteile:Einige Leser fanden das Buch zu teuer und äußerten, dass bestimmte Kapitel, wie z. B. das über Ethik, besser hätten entwickelt werden können. In einigen Stellungnahmen wurde darauf hingewiesen, dass der Inhalt zwar wertvoll, aber nicht für jeden ein Muss sei, und dass der technische Charakter einiger Erklärungen für manche eine Herausforderung darstellen könnte.
(basierend auf 26 Leserbewertungen)
Just Culture: Balancing Safety and Accountability
Aufbauend auf dem Erfolg des Originals von 2007 überarbeitet, verbessert und erweitert Dekker in dieser zweiten Auflage seine Sichtweise von gerechter Kultur und geht zusätzlich auf die zentrale Frage ein, wie Gerechtigkeit in Organisationen geschaffen wird. Das Ziel bleibt dasselbe: ein Umfeld zu schaffen, in dem Lernen und Verantwortlichkeit in einem fairen und konstruktiven Gleichgewicht stehen.
Die erste Auflage von Sidney Dekkers Just Culture hat einem breiteren Publikum das Thema Rechenschaftspflicht und Kriminalisierung von Unfällen nahe gebracht. Sie brachte die Menschen dazu, vielleicht zum ersten Mal die Frage nach der Art der persönlichen Schuld bei Unfällen in Unternehmen zu stellen. Nachdem er dieses Bewusstsein geweckt hatte, entdeckte der Autor, dass viele Organisationen zwar die Fairness und den Wert der Schaffung einer gerechten Kultur erkannten, sich aber schwer taten, wenn es darum ging, sie zu entwickeln: Was sollten sie tun? Wie sollten sie und ihre Führungskräfte auf Vorfälle, Fehler und Versäumnisse reagieren, die unter ihrer Aufsicht geschehen? In dieser zweiten Auflage erweitert Dekker seine Auffassung von gerechter Kultur und geht zusätzlich auf die zentrale Frage ein, wie Gerechtigkeit in Organisationen geschaffen wird.
Das neue Buch ist ganz anders aufgebaut. Kapitel eins fragt: "Was ist das Richtige zu tun? ' - die grundlegende moralische Frage, die diesem Thema zugrunde liegt. In den folgenden Kapiteln wird aufgezeigt, dass die Bestimmung des "Richtigen" tatsächlich vom eigenen Standpunkt abhängt und dass es nicht nur eine "wahre Geschichte" gibt, sondern mehrere.
Dies führt natürlich zu der zentralen Frage, wie Gerechtigkeit innerhalb von Organisationen hergestellt wird und welche praktischen Anstrengungen erforderlich sind, um sie zu erhalten. In den folgenden Kapiteln werden Gerechtigkeitskultur und Kriminalisierung in einen gesellschaftlichen Kontext gestellt. Schließlich reflektiert der Autor darüber, warum wir dazu neigen, einzelne Personen für systemisches Versagen verantwortlich zu machen, obwohl wir in Wirklichkeit kollektiv verantwortlich sind.
Die Änderungen am Text ermöglichen es dem Autor, die Kernelemente einer gerechten Kultur zu erläutern, die er in der ersten Auflage so erfolgreich beschrieben hat, und zu erklären, wie sich seine ursprünglichen Ideen weiterentwickelt haben. Dekker führt auch neues Material zur Ethik und zur Fürsorge ein.