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When Democracy Died
Mit dem im Juli 1923 in der Schweiz unterzeichneten Vertrag von Lausanne wurde der Konflikt zwischen dem Osmanischen Reich und den alliierten Streitkräften offiziell beigelegt.
Der Vertrag legte nicht nur die Grenzen der modernen türkischen Republik fest, sondern definierte auch Grenzen, politische Systeme und das Verständnis von Staatsbürgerschaft in den neu gebildeten post-osmanischen Nationalstaaten. Hier erzählt Hans-Lukas Kieser, wie die acht dramatischen Monate der Lausanner Konferenz mehr als zehn Jahre Krieg und Völkermord im späten Osmanischen Reich beendeten.
Der Vertrag sprach sich für einen homogenen türkischen Staat in Kleinasien aus und bildete die Grundlage für die obligatorische „Entmischung der Völker“, die die Verfolgung von Minderheitengruppen wie Armeniern, Kurden und Arabern erleichterte. Dieser bedeutende, aber oft übersehene Vertrag markierte nicht nur das Ende des Völkerbundprojekts der Selbstbestimmung und Sicherheit für kleine Völker, sondern war auch entscheidend für die Gestaltung des modernen Nahen Ostens und der Diktaturen in der Türkei und Europa.