Bewertung:

Das Buch ist eine gut recherchierte Darstellung von Talaat Pascha und der jungtürkischen Bewegung, die den historischen Kontext des Völkermordes an den Armeniern erforscht. Während es wertvolle Einblicke und eine detaillierte Analyse der Ereignisse und Ideologien, die zum Völkermord führten, bietet, finden einige Leser Probleme mit dem Schreibstil, der Klarheit und der Bearbeitung.
Vorteile:⬤ Gut recherchierter und detaillierter historischer Bericht
⬤ aufschlussreiche Verbindungen zwischen Talaat Paschas Handlungen und der Entstehung der modernen Türkei
⬤ wertvolle Verweise für weitere Recherchen
⬤ fördert das Verständnis für ein bedeutendes, aber schmerzhaftes historisches Ereignis
⬤ schärft das Bewusstsein für die Leugnung des Völkermords an den Armeniern.
⬤ Schlechter Schreibstil und Organisation
⬤ nicht muttersprachlicher englischer Sprachgebrauch führt zu unklaren oder falschen Formulierungen
⬤ fehlende Erwähnung anderer Opfergemeinschaften
⬤ wird von einigen Lesern als voreingenommen oder propagandistisch empfunden
⬤ redaktionelle und klarheitstechnische Probleme beeinträchtigen das Leseerlebnis.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Talaat Pasha: Father of Modern Turkey, Architect of Genocide
Die erste englischsprachige Biografie des De-facto-Herrschers des späten Osmanischen Reiches und Architekten des Völkermordes an den Armeniern.
Talaat Pascha (1874-1921) stand an der Spitze des Triumvirats, das das späte Osmanische Reich während des Ersten Weltkriegs regierte, und ist wohl der Vater der modernen Türkei. Er war auch der Architekt des Völkermords an den Armeniern, der zur systematischen Ausrottung von mehr als einer Million Menschen führte und die Bühne für ein Jahrhundert bereitete, in dem Grausamkeiten von ungeahntem Ausmaß begangen wurden. Dies ist die erste englischsprachige Biografie der revolutionären Figur, die nicht nur den Weg für Atat rk und die Gründung der Republik im Jahr 1923 bereitete, sondern auch die moderne Welt prägte.
In diesem brisanten Buch zeichnet Hans-Lukas Kieser das fesselnde Porträt eines Mannes, der seine Macht durch eine starke Mischung aus dem neuen türkischen Ethno-Nationalismus, dem politischen Islam des ehemaligen Sultans Abdulhamid II. und der Bereitschaft zu radikalen "Lösungen" und Gewalt aufrechterhielt. Von Talaats Rolle in der jungtürkischen Revolution von 1908 bis zu seinem Exil in der Türkei und seiner Ermordung - einer Sensation im Weimarer Deutschland - rückt Kieser das osmanische Drama wieder in den Mittelpunkt des Weltgeschehens. Er zeigt, dass Talaat weitaus mehr Macht ausübte, als bisher bekannt war, und dass er de facto zum Herrscher des Reiches wurde. Er erweckt das Istanbul der Kriegszeit als blühendes diplomatisches Zentrum zum Leben und zeigt, wie Talaats katastrophale Handlungen bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein nachhallen sollten.
In diesem wichtigen wissenschaftlichen Werk erzählt Kieser die Geschichte eines brillanten und gnadenlosen Politikers, der in der Dämmerung des Imperiums und am Beginn des Zeitalters des Völkermords stand.