
Remembering the Great War in the Middle East: From Turkey and Armenia to Australia and New Zealand
Dieses Buch befasst sich mit den Konflikten, Mythen und Erinnerungen, die aus dem Großen Krieg in der osmanischen Türkei erwuchsen, sowie mit deren Hinterlassenschaften in Gesellschaft und Politik. Es ist der dritte Band einer Reihe, die sich der kombinierten Analyse des Osmanischen Großen Krieges und des Völkermordes an den Armeniern widmet.
In Australien und Neuseeland und noch mehr im post-osmanischen Nahen Osten hat die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg noch immer eine Unmittelbarkeit, die sie in Europa längst verloren hat. Für die post-osmanischen Regionen war der erste der beiden Weltkriege, der die osmanische Herrschaft beendete, die prägende Erfahrung.
Der Band analysiert diese komplexe Konstellation: warum diese Verstrickungen möglich wurden, wie in den letzten hundert Jahren gemeinsame oder auch widersprüchliche Erinnerungen konstruiert wurden und wie sich unterschiedliche Historiographien entwickelt haben. Das Erinnern an den Großen Krieg im Nahen Osten zielt auf eine neue Konzeptualisierung der „langen letzten osmanischen Dekade“ (1912-22) ab, die diese Epoche und ihre Akteure stärker ins Zentrum statt an die Peripherie einer Geschichte des Großraums Europa rückt, einer Geschichte, die - wie die zeitgenössischen Karten - Europa, Russland und die osmanische Welt umfasst.