Bewertung:

In den Rezensionen wird Robert Jervis' kritische Bewertung der Außenpolitik von Bush hervorgehoben, insbesondere in Bezug auf den Irakkrieg und die Bush-Doktrin. Jervis argumentiert, dass die derzeitige politische Landschaft grundlegend anders ist und dass der Versuch, im Irak nach Saddam eine Demokratie aufzubauen, nicht nachhaltig war. Seine Einschätzung legt nahe, dass die Doktrin zu inneren Widersprüchen führt und wahrscheinlich keinen Bestand haben wird. Das Buch zeichnet sich durch seine klaren Argumente und seine gründliche Analyse aus.
Vorteile:Das Buch liefert klare und überzeugende Argumente für die Notwendigkeit einer Änderung der US-Außenpolitik. Es ist gut geschrieben und regt zum Nachdenken an, insbesondere für diejenigen, die sich für internationale Beziehungen und die Feinheiten der amerikanischen Außenpolitik nach dem 1.9. interessieren.
Nachteile:Einige Leser könnten das Fehlen empirischer Beweise für Jervis' Behauptungen über die Sicherheitsgemeinschaft und die Unipolarität als Einschränkung empfinden. Darüber hinaus kann der Text dicht sein und bietet möglicherweise keine präskriptiven Lösungen, sondern konzentriert sich stattdessen auf die Darstellung und Analyse.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
American Foreign Policy in a New Era
Die Aussage, dass sich die Welt am 11. September 2001 drastisch verändert hat, ist zu einer Binsenweisheit, ja sogar zu einem Klischee geworden. Unbestreitbar ist jedoch, dass an diesem berüchtigten Tag eine neue Ära sowohl für die Welt als auch für die Außenpolitik der USA begann, und die Auswirkungen auf die internationale Politik waren monumental.
Robert Jervis, einer der führenden Denker auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen, liefert uns in diesem Buch mehrere Momentaufnahmen der Weltpolitik der letzten Jahre. Jervis bringt seine scharfe Analyse der internationalen Politik in Bezug auf mehrere jüngste Entwicklungen ein, die die internationale Politik und die amerikanische Außenpolitik verändert haben, darunter der Krieg gegen den Terrorismus, die Bush-Doktrin und ihre Politik des Präventivkriegs und des unilateralen Handelns sowie die Förderung der Demokratie im Nahen Osten (einschließlich des Irakkriegs) und in der ganzen Welt. Zusammengenommen, so argumentiert Jervis, stellen diese Politiken eine Blaupause für die amerikanische Hegemonie, wenn nicht gar das amerikanische Imperium dar. All diese Ereignisse und Maßnahmen fanden vor einem ebenso wichtigen, aber weniger häufig diskutierten Hintergrund statt: der Tatsache, dass die meisten Industrienationen, Staaten, die früher erbitterte Rivalen waren, heute eine "Sicherheitsgemeinschaft" bilden, in der ein Krieg undenkbar ist.
American Foreign Policy in a New Era ist ein Muss für jeden, der die Politik und die Ereignisse verstehen will, die die US-Außenpolitik in einer sich schnell verändernden und immer noch sehr gefährlichen Welt geprägt haben und prägen.