Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 8 Stimmen.
Cold War Anthropology: The CIA, the Pentagon, and the Growth of Dual Use Anthropology
In Cold War Anthropology (Anthropologie des Kalten Krieges) bietet David H. Price eine provokative Darstellung des tiefgreifenden Einflusses, den der amerikanische Sicherheitsstaat seit dem Zweiten Weltkrieg auf das Gebiet der Anthropologie hatte.
Anhand einer Fülle von Informationen aus CIA-, FBI- und Militäraufzeichnungen zeigt er die komplizierten Verbindungen zwischen der akademischen Welt und den Geheimdiensten sowie die strategische Nutzung der anthropologischen Forschung zur Förderung der Ziele des amerikanischen Militärkomplexes auf. Das Aufkommen von Area-Studies-Programmen, die sowohl offen als auch verdeckt von Regierungsstellen finanziert wurden, ermutigte Anthropologen, Arbeiten zu produzieren, die innerhalb des Fachgebiets intellektuellen Wert hatten, und gleichzeitig globale Aufstandsbekämpfungs- und Entwicklungsprogramme zu gestalten, die die Ziele der USA im Kalten Krieg förderten. Die moralischen Fragen, die durch diese Aktivitäten aufgeworfen wurden, veranlassten die American Anthropological Association schließlich dazu, ihren ersten Ethikkodex aufzustellen.
Abschließend vergleicht Price die Anthropologie der Ära des Kalten Krieges mit dem anthropologischen Fachwissen, das vom Militär in der Zeit nach dem 11. September eingesetzt wird.