Bewertung:

David Price' „Weaponizing Anthropology“ befasst sich mit den ethischen Dilemmata und der Komplexität des Einsatzes der Sozialwissenschaften, insbesondere der Anthropologie, in militärischen Kontexten. Er hebt den beunruhigenden Einfluss staatlicher Macht auf die akademische Welt und die Sozialwissenschaften hervor und mahnt zu Transparenz und ethischen Überlegungen in der Forschung. Das Buch wird sowohl für seine kritischen Einsichten gelobt als auch für seinen repetitiven Charakter und einige grammatikalische Probleme kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet wichtige Einblicke in die unethische Nutzung der Sozialwissenschaften in der Kriegsführung
⬤ regt zum Nachdenken an und kommt zur rechten Zeit
⬤ sollte Pflichtlektüre in verschiedenen Bildungseinrichtungen sein
⬤ deckt verborgene Praktiken in der Wissenschaft auf
⬤ regt zum kritischen Nachdenken über die Rolle der Anthropologie bei militärischen Anwendungen an.
⬤ Inhalt kann sich wiederholen, da es sich um eine Zusammenstellung von Artikeln handelt
⬤ einige grammatikalische Fehler und Rechtschreibfehler
⬤ liest sich manchmal wie Verschwörungstheorien
⬤ weniger relevant für nicht-amerikanische Studenten.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Weaponizing Anthropology: Social Science in Service of the Militarized State
Der anhaltende Kampf um die Herzen und Köpfe im Irak und in Afghanistan ist eine militärische Strategie, die ursprünglich von den Bemühungen um soziale Kontrolle und Aufstandsbekämpfung in den Vereinigten Staaten inspiriert wurde. Weaponizing Anthropology dokumentiert, wie anthropologisches Wissen und ethnografische Methoden von Militär und Geheimdiensten im Amerika nach dem 11. September 2001 genutzt werden, um feindlich gesinnte ausländische Bevölkerungsgruppen zu beschwichtigen. David H. Price skizziert die ethischen Implikationen der Aneignung dieses traditionellen akademischen Diskurses zur Nutzung durch eingebettete, militarisierte Forschungsteams.
Price' Untersuchung der Beziehungen zwischen Anthropologen und der CIA, dem FBI und dem Pentagon in der Vergangenheit bildet die historische Grundlage für diese Darstellung des aktuellen Missbrauchs der Anthropologie durch Militär und Geheimdienste. Weaponizing Anthropology untersucht die Art und Weise, wie die jüngsten Veränderungen bei den Finanzierungsquellen für Universitätsstudenten die akademische Freiheit bedrohen, da neue geheime, mit der CIA in Verbindung stehende Stipendienprogramme schnell in die amerikanischen Universitätsgelände eindringen. Price untersucht die spezifische Verwendung von anthropologischem Wissen in der Militärdoktrin, die in einer neuen Generation von Handbüchern zur Aufstandsbekämpfung und paramilitärischen sozialwissenschaftlichen Einheiten wie den Human Terrain Teams zum Ausdruck gekommen ist.
David H. Price ist der Autor von Threatening Anthropology: McCarthyism and the FBI's Surveillance of Activist Anthropologists und Anthropological Intelligence: The Deployment and Neglect of American Anthropology in the Second World War. Er ist Mitglied des Network of Concerned Anthropologists und lehrt am St. Martin's College in Lacey, Washington.