Bewertung:

Das Buch „Ardor“ von Roberto Calasso ist eine tiefgründige Erforschung des vedischen Denkens und der vedischen Rituale, eingebettet in alte indische Texte wie das Rigveda und das Satapatha Brahmana. Leser loben die Tiefe, den Einblick und Calassos meisterhaften Schreibstil, obwohl einige den akademischen Ton und die Komplexität kritisieren, die das Buch für Gelegenheitsleser weniger geeignet machen. Es verbindet wissenschaftliche Analyse mit leidenschaftlichem Engagement und macht antike Rituale für zeitgenössische Anliegen relevant.
Vorteile:⬤ Eine tiefgründige und aufschlussreiche Erforschung des vedischen Denkens und der Rituale.
⬤ Calassos Schreibstil wird als meisterhaft, fesselnd und zum Nachdenken anregend beschrieben.
⬤ Bietet einzigartige Perspektiven und Verbindungen zu modernen Ideen.
⬤ Empfehlenswert für alle, die sich für Spiritualität, Philosophie und alte Kulturen interessieren.
⬤ Zufriedenstellend für Leser, die bereit sind, Zeit und Gedanken zu investieren.
⬤ Der komplexe und akademische Stil kann sich für Gelegenheitsleser trocken oder schwer anfühlen.
⬤ Einige Leser finden es aufgrund der Tiefe und Dichte des Inhalts schwierig, dem Buch zu folgen.
⬤ Kritik an der Struktur und Organisation der Zitate, was die Verweise umständlich macht.
⬤ Aufgrund des esoterischen Charakters ist es kein idealer Ausgangspunkt für diejenigen, die mit den vedischen Traditionen nicht vertraut sind.
(basierend auf 23 Leserbewertungen)
In einer Meditation über die Weisheit der Veden bringt Roberto Calasso Ritual und Opfer in die moderne Welt ein.
In diesem aufschlussreichen Band erforscht Roberto Calasso, der von der Paris Review als "literarische Institution" bezeichnet wurde, die alten Texte, die als Vedas bekannt sind. Über das vedische Volk, das vor mehr als dreitausend Jahren in Nordindien lebte, ist nur wenig bekannt: Sie hinterließen fast keine Gegenstände, Bilder oder Ruinen. Sie gründeten keine Reiche. Selbst das Soma, die wahrscheinlich halluzinogene Pflanze, die im Mittelpunkt einiger ihrer Rituale steht, ist nicht mit Sicherheit identifiziert worden. Es bleibt nur ein "Parthenon der Worte": Verse und Formulierungen, die auf ein kühnes Verständnis des Lebens hindeuten.
"Hätte man die Veden gefragt, warum sie keine Städte bauten", schreibt Calasso, "hätten sie antworten können: Wir streben nicht nach Macht, sondern nach Verzückung." Das ist die Glut der vedischen Welt, eine brennende Intensität, die immer präsent ist, sowohl im Geist als auch im Kosmos.
Mit der ihm eigenen Gelehrsamkeit und einem tiefen Sinn für die Vergangenheit erforscht Calasso das rätselhafte Geflecht aus Ritualen und Mythen, das die Veden ausmacht. Diese Texte, die oft im Widerspruch zum modernen Denken stehen, beleuchten die Natur des Bewusstseins anschaulicher als alles andere bisher Dagewesene. Anhand der "hundert Wege" des Satapatha Brahma n a, einer beeindruckenden Exegese der vedischen Rituale, zeigt Ardor, dass es möglich sein kann, das Naheliegende zu erreichen, indem man das Entfernteste durchquert, denn "das gesamte vedische Indien war ein Versuch, weiter zu denken".