Astrotopia: Die gefährliche Religion des unternehmerischen Wettlaufs im Weltraum

Bewertung:   (4,2 von 5)

Astrotopia: Die gefährliche Religion des unternehmerischen Wettlaufs im Weltraum (Mary-Jane Rubenstein)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

In „Astrotopia“ untersucht Mary-Jane Rubenstein die Überschneidungen der Weltraumforschung mit religiösen, politischen und wirtschaftlichen Themen und bietet eine zum Nachdenken anregende, aber manchmal oberflächliche Kritik an den zeitgenössischen Weltraumbestrebungen, insbesondere unter dem Einfluss von Milliardären und imperialistischen Ideologien. Das Buch beschäftigt die Leser zwar mit einschlägigen Fragen, lässt aber konkrete Lösungen vermissen und präsentiert einige vage Argumente. Es zeichnet sich jedoch durch seinen klaren und unterhaltsamen Schreibstil aus.

Vorteile:

Klarer und unterhaltsamer Schreibstil.
Spannende und zum Nachdenken anregende Fragen über die Erforschung des Weltraums und ihre Auswirkungen.
Rigorose Kritik des Imperialismus und des Einflusses des Christentums auf die zeitgenössischen Raumfahrtbemühungen.

Nachteile:

Es fehlen konkrete Lösungen oder Alternativen zu den aufgeworfenen Fragen.
Einige Argumente sind vage oder wirken unausgegoren.
Es fehlen praktische Punkte in Bezug auf technologische Fortschritte beim Zugang zum Weltraum.
Die Kritik wirkt abgeleitet oder zu sehr auf den Westen konzentriert, ohne auf die Motive anderer Nationen einzugehen.

(basierend auf 3 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Astrotopia: The Dangerous Religion of the Corporate Space Race

Inhalt des Buches:

Ein aufschlussreicher Blick auf die parallelen Mythologien hinter der Kolonisierung von Erde und Weltraum - und eine kühne Vision für eine gerechtere, verantwortungsvollere Zukunft auf und jenseits unseres Planeten.

Während sich die Umwelt-, Politik- und Gesundheitskrisen auf der Erde häufen, stehen wir auch am Beginn eines neuen Wettlaufs ins All, bei dem sich Regierungen mit prominenten Milliardären zusammentun, um den Kosmos zum Nutzen der Menschheit auszubeuten. Die bekanntesten dieser Pioniere verkaufen unterschiedliche Zukunftsvisionen: Während Elon Musk und SpaceX eine menschliche Präsenz auf dem Mars anstreben, arbeiten Jeff Bezos und Blue Origin daran, Millionen von Erdbewohnern in rotierende erdnahe Lebensräume zu bringen. Trotz dieser Unterschiede teilen diese beiden Milliardäre ein zentrales utopisches Projekt: die Rettung der Menschheit durch die Nutzung des Weltraums.

In Astrotopia lüftet die Wissenschafts- und Religionsphilosophin Mary-Jane Rubenstein den Vorhang für die nicht mehr ganz so neuen Mythen, mit denen diese Weltraumbarone hausieren gehen, wie Wachstum ohne Grenzen, Energie ohne Schuld und Erlösung in einer brandneuen Welt. Wie Rubenstein enthüllt, haben wir die zerstörerischen Auswirkungen dieses Grenzüberschreitungseifers bereits in der jahrhundertelangen Geschichte des europäischen Kolonialismus gesehen. Ähnlich wie das imperiale Projekt auf der Erde wird auch dieses erneute Bestreben, den Weltraum zu erobern, als religiöse Berufung dargestellt: Angesichts einer bevorstehenden Apokalypse bieten einige sehr reiche Messiasse einigen wenigen Auserwählten eine Flucht in eine andere Welt an. Aber Rubenstein tut mehr, als die Werte der kapitalistischen Technowissenschaft als Produkt schlechter Mythologien zu entlarven. Sie bietet eine Vision für die Erforschung des Weltraums, ohne die Grausamkeiten des irdischen Kolonialismus zu reproduzieren, und ermutigt uns, Geschichten zu finden und zu schreiben, die die kosmische Fürsorge über die Profitgier stellen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780226821122
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover

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