Bewertung:

Das Buch erforscht die philosophischen und theologischen Dimensionen der Multiversumstheorien und verbindet Erkenntnisse aus der Geschichte mit zeitgenössischem Denken. Obwohl es eine reichhaltige Erzählung bietet, konzentriert es sich vielleicht nicht genug auf die jüngsten wissenschaftlichen Entwicklungen oder bietet nicht den tiefgründigen theoretischen Kontext, den manche Leser vielleicht suchen.
Vorteile:Der Text ist fesselnd, dicht an Informationen und auch für Laien verständlich. Es bietet eine gründliche historische Darstellung der Multiversumstheorien, die Philosophie und Theologie effektiv miteinander verbindet. Die Leser schätzen den akademischen und doch einladenden Stil, und viele finden die Erforschung alter und moderner Ideen erhellend.
Nachteile:Einige Leser wiesen auf erhebliche Lücken in den jüngsten wissenschaftlichen Diskussionen und Theorien hin und hatten das Gefühl, dass wichtige zeitgenössische Persönlichkeiten und Konzepte übersehen wurden. Der Schwerpunkt auf der Philosophiegeschichte mag diejenigen nicht zufrieden stellen, die eine wissenschaftliche Untersuchung der Multiversumstheorien suchen. Außerdem wird das Buch in Bezug auf praktische Erkenntnisse über das Multiversum als etwas begrenzt und theoretisch beschrieben.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Worlds Without End: The Many Lives of the Multiverse
Die Kosmologien des „Multiversums“ stellen sich unser Universum als eines von vielen anderen vor. Während diese Idee die Philosophie, Religion und Literatur seit Jahrtausenden in ihren Bann gezogen hat, wird sie nun als wissenschaftliche Hypothese betrachtet - mit verschiedenen Modellen aus der Kosmologie, der Quantenmechanik und der Stringtheorie.
Ausgehend von den antiken Philosophien der Atomisten und Stoiker stellt Mary-Jane Rubenstein eine Verbindung zwischen den heutigen Modellen des Multiversums und ihren Vorläufern her und untersucht die Gründe für ihr jüngstes Auftreten. Eine davon betrifft die so genannte Feinabstimmung des Universums: Die Naturkonstanten sind so fein kalibriert, dass es scheint, sie seien genau richtig eingestellt, um die Entstehung von Leben zu ermöglichen. Für einige Denker sind diese „Feinabstimmungen“ ein Beweis für die Existenz Gottes; für andere jedoch, und für die meisten Physiker, ist „Gott“ eine unzureichende wissenschaftliche Erklärung.
Daher der Reiz des Multiversums: Wenn alle möglichen Welten irgendwo existieren, dann muss ein Universum für das Leben geeignet sein, so wie Affen, die Shakespeare dichten. Natürlich ersetzt diese Hypothese Gott durch einen ebenso verblüffenden Glaubensartikel: die Existenz von Universen jenseits, vor oder nach unserem eigenen, die ewig erzeugt werden, aber für immer der Beobachtung oder dem Experiment unzugänglich sind. In ihrem Bemühen, die Metaphysik zu umgehen, schlagen theoretische Physiker Multiversum-Szenarien vor, die mit ihr kollidieren und sogar gegensätzliche theologische Erzählungen hervorbringen. Weit davon entfernt, Multiversumshypothesen zu entkräften, so Rubenstein, sichert diese interdisziplinäre Kollision sogar ihre wissenschaftliche Lebensfähigkeit. Möglicherweise sind wir daher Zeugen einer radikalen Neukonfiguration von Physik, Philosophie und Religion in der modernen Hinwendung zum Multiversum.