
Volume 12, Tome III: Kierkegaard's Influence on Literature, Criticism and Art: Sweden and Norway
Kierkegaard ist zwar in erster Linie als Philosoph und religiöser Denker bekannt, aber seine Schriften wurden auch von Schriftstellern, Kritikern und Künstlern ausgiebig genutzt. Diese Verwendung lässt sich im Werk bedeutender kultureller Persönlichkeiten nicht nur in Dänemark und Skandinavien, sondern auch in der ganzen Welt nachvollziehen.
Sie wurden von seiner kreativen Vermischung der Gattungen, seiner komplexen Verwendung von Pseudonymen, seiner Rhetorik und seinem literarischen Stil sowie von seinen reichen Bildern, Gleichnissen und Allegorien angezogen. Der vorliegende Band dokumentiert diesen Einfluss in den verschiedenen Sprachgruppen und Traditionen. Band III befasst sich mit den Werken schwedischer und norwegischer Schriftsteller und Künstler, die von Kierkegaard inspiriert wurden.
In Schweden griff die Schriftstellerin Victoria Benedictsson in der Zeit des so genannten modernen Durchbruchs auf Kierkegaard zurück, ebenso wie der Dramatiker August Strindberg. Auch spätere schwedische Schriftsteller wie Selma Lagerlof, Lars Ahlin, Lars Gyllensten und Carl-Henning Wijkmark haben sich auf Kierkegaards Gedanken gestützt.
Die norwegische Rezeption von Kierkegaard begann ebenfalls bemerkenswert früh und wurde von den führenden Persönlichkeiten des norwegischen Kulturlebens geprägt. Trotz seiner zurückhaltenden Antworten auf Fragen nach seiner Beziehung zu Kierkegaard scheint Henrik Ibsen in Werken wie Brand eindeutig von dem Dänen inspiriert worden zu sein.
Auch der norwegische Schriftsteller und Dichter Bjornstjerne Bjornson, der von der Bewegung des Modernen Aufbruchs beeinflusst wurde, war von Kierkegaard tief inspiriert. Der berühmte norwegische Künstler Edvard Munch (1863-1944) schließlich beschäftigte sich eingehend mit zentralen Kierkegaard'schen Konzepten wie der Angst, und sein Einfluss ist in seinen ikonischen Gemälden wie dem "Schrei" deutlich zu erkennen.