Bewertung:

Das Buch hat gemischte Kritiken erhalten. Viele loben seine Tiefe, seine emotionale Resonanz und seine zeitlosen Themen, während andere es für seine vermeintliche kulturelle Unsensibilität und die Übertreibung der Themen kritisieren. Einige Leser halten es für einen Klassiker, vor allem wegen der Erforschung von Liebe und kulturellen Begegnungen. Kritisiert werden jedoch die Darstellung der weiblichen Hauptfigur und die offensichtlichen Missverständnisse des Autors über die bengalische Kultur.
Vorteile:⬤ Tiefe und emotionale Resonanz, die die Komplexität von Liebe und kulturellen Unterschieden widerspiegelt.
⬤ Weithin als Klassiker angesehen und für seine literarischen Verdienste gelobt.
⬤ Zeitlose Anziehungskraft, die bei Lesern aller Altersgruppen Anklang findet, wobei viele das Buch über Jahrzehnte hinweg genießen.
⬤ Der Schreibstil wird als lebendig und kraftvoll beschrieben und ruft starke Bilder und Themen hervor.
⬤ Einige Leser schätzen die autobiografischen Elemente und kulturellen Reflexionen.
⬤ Kritik an der kulturellen Unsensibilität des Autors und an vermeintlicher Bigotterie.
⬤ Einige Leser halten die Erzählung für übertrieben, insbesondere die romantischen Elemente.
⬤ Die Darstellung der weiblichen Hauptrolle, Maitreyi, wurde als einseitig und problematisch beschrieben.
⬤ In verschiedenen Rezensionen wird darauf hingewiesen, dass der Schreibstil bisweilen unbeholfen und überladen ist.
⬤ Kritiker erwähnen, dass die persönliche Voreingenommenheit und der Narzissmus des Autors die Authentizität der Erzählung beeinträchtigen.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Bengal Nights
Dieser Schlüsselroman von bemerkenswerter Intimität spielt in den 1930er Jahren in Kalkutta. Dieser halb-autobiografische Roman des weltberühmten Gelehrten Mircea Eliade, der 1933 ursprünglich in rumänischer Sprache veröffentlicht wurde, schildert das leidenschaftliche Erwachen von Alain, einem ehrgeizigen jungen französischen Ingenieur, der von kolonialem Stolz und Vorurteilen geplagt und von der europäischen Faszination für den geheimnisvollen Subkontinent erfüllt ist.
Als ihm die Gastfreundschaft eines älteren indischen Kollegen angeboten wird, ergreift Alain die Chance, das authentische Indien aus erster Hand zu entdecken. Schon bald ist er von der Tochter seines Gastgebers verzaubert, der schönen und undurchschaubaren Maitreyi, einer frühreifen jungen Dichterin und ehemaligen Schülerin von Tagore. Was folgt, ist ein charmanter, zaghafter Flirt, der sich bald entgegen allen Anstandsregeln der indischen Gesellschaft zu einer ebenso unmöglichen wie tragischen Liebesbeziehung entwickelt. Diese erotische Leidenschaft spielt sich noch lange nach ihrem bitteren Ende in Alains Gedanken ab. Im Nachhinein schreibt er die Geschichte auf, zitiert aus den Tagebüchern seiner verwirrten Tage und versucht, der traurigen Affäre einen Sinn zu geben.
Bengalische Nächte ist eine lebendige, poetische Liebesgeschichte, aber auch ein grausamer Bericht über die Trümmer, die die Selbstfindung eines jungen Mannes hinterlässt. Gleichzeitig erschreckend und tief bewegend, wiederholt Eliades Geschichte die Muster der europäischen Auseinandersetzung mit Indien, auch wenn sie diese entlarvt und verurteilt. Es ist ein Werk von unschätzbarem Wert, weil es einen Einblick in Eliades Leben und Denken bietet, ein Werk von großer intellektueller und emotionaler Kraft.
Das 1950 ins Französische übersetzte Werk Bengalische Nächte war ein sofortiger Erfolg bei den Kritikern. Der Film Les Nuits Bengali erschien 1987.