Bewertung:

Das Buch enthält eine gute Übersetzung von „Béowulf“ und eine ausgezeichnete Sammlung anderer altenglischer Gedichte, die die Fähigkeit des Übersetzers unter Beweis stellen, das poetische Gefühl des Originals wiederzugeben und gleichzeitig die Lesbarkeit zu erhalten. Die Einführung in die altenglische Poetik ist informativ, und der poetische Stil ist gut ausgeführt, auch wenn einige moderne Formulierungen manchmal den Fluss stören. Insgesamt ist das Buch für alle, die sich für altenglische Poesie interessieren, empfehlenswert.
Vorteile:⬤ Gute Übersetzung von 'Béowulf' mit Originaltreue und poetischem Gefühl
⬤ ausgezeichnete Übersetzungen von 'Other Old English Poems'
⬤ informative Einführung in die altenglische Poetik
⬤ effektiver Gebrauch von Alliterationen ohne übermäßige Modernität.
⬤ Einige übermäßig moderne Phrasen stören den Fluss
⬤ übermäßige Verweise auf J.R.R. Tolkien können abschreckend wirken
⬤ weniger flüssig als Liuzzas Übersetzung von 'Béowulf' (wenn auch besser als die von Heaney).
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Beowulf and Other Old English Poems
Beowulf, das bekannteste literarische Werk des angelsächsischen Englands, ist ein Gedicht, das von Ungeheuern und Helden, Schätzen und Vergänglichkeit, Fehden und Treue handelt. Es wurde irgendwann zwischen 500 und 1000 n.
Chr. verfasst und ist in einem einzigen Manuskript überliefert, das sofort zugänglich und zugleich für immer geheimnisvoll ist. Und in Craig Williamsons großartiger Neufassung hat dieses oft übersetzte Werk vielleicht seinen überzeugendsten modernen englischen Interpreten gefunden.
Williamsons Beowulf erscheint zusammen mit seinen Übersetzungen vieler bedeutender Werke angelsächsischer Dichter, darunter die Elegien „The Wanderer“ und „The Seafarer“, die heroische „Battle of Maldon“, der visionäre „Dream of the Rood“, das mysteriöse und herzzerreißende „Wulf and Eadwacer“ und eine großzügige Auswahl der Rätsel des Exeter Book. Begleitet von einem Vorwort des bekannten Mediävisten Tom Shippey über angelsächsische Geschichte, Kultur und Archäologie und Williamsons Einführungen zu den einzelnen Gedichten sowie seinem Essay über die Übersetzung des Altenglischen, versetzen uns die Texte zurück in das mittelalterliche Skriptorium oder die antike Methalle, um die Klage eines Verbannten oder die Erzählung eines Hirten über die Schöpfungsgeschichte der Welt zu teilen.
Vom rätselhaften Lied einer unzüchtigen Zwiebel, die sich zwischen Küche und Schlafzimmer bewegt, bis hin zum spannenden Bericht über Beowulfs Kampf mit einem schatzsuchenden Drachen wird die Welt in Williamsons Zeilen zu einem Ort seltener Wunder. Wäre sein Idiom nicht so modern, könnte man fast meinen, die angelsächsischen Dichter hätten die Leier wieder in die Hand genommen und nach tausendjähriger Stille zu singen begonnen.