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Possessions: Indigenous Art / Colonial Culture / Decolonization
Die Kunst Afrikas, Ozeaniens und der amerikanischen Ureinwohner inspirierte Künstler der Moderne des 20. Jahrhunderts wie Pablo Picasso, Henri Matisse und Max Ernst. War dies eine kulturübergreifende Entdeckung, die gefeiert werden sollte? Oder nur ein weiteres Beispiel für die koloniale Aneignung des Westens?
Wie könnte eine "entkolonialisierte" Kunstgeschichte aussehen? Im letzten halben Jahrhundert entstand eine Wissenschaft, die der Kunst Afrikas, Ozeaniens und der indigenen Völker Amerikas besondere Aufmerksamkeit schenkte - wenn auch oft in Begriffen, die mit der Kunstkennerschaft der Stämme assoziiert wurden, ohne die kolonialen Kontexte der indigenen Kunsttraditionen oder die Geschichte der Aneignung und Gewalt anzuerkennen, und oft ohne sich mit den Visionen oder Stimmen der Indigenen zu befassen. Der Begriff "Dekolonisierung" bezieht sich auf ein Ereignis, eine Befreiung. In einer Hinsicht hat die Entkolonialisierung stattgefunden: Sie war der Moment der nationalen Unabhängigkeit für ehemals kolonialisierte Nationen in Afrika, Asien und Ozeanien. Aber aus einer anderen Perspektive, die in der aktuellen Debatte stärker im Vordergrund steht, ist die Dekolonisierung noch nicht abgeschlossen. Welchen Beitrag leistet die Kunst jetzt zur Entkolonialisierung? Und wie können wir, das Publikum, aktiv an der Neudefinition dieser Geschichte mitwirken?
Die 1999 erstmals veröffentlichte Publikation Possessions bot eine dynamische und wirklich kulturübergreifende Kunstgeschichte, die sich auf die Begegnung bzw. Konfrontation zwischen den visuellen Kulturen der europäischen Kolonisation und den Ausdrucksformen der Ureinwohner Australasiens konzentrierte. Diese Neuauflage von Possessions leistet einen Beitrag zu den heutigen Debatten über Vielfalt und Ethnie, indem sie indigenen Künstlern und ihrer anhaltenden Präsenz in der zeitgenössischen Kunst eine Stimme gibt. Eine neue Einleitung und ein neues Schlusskapitel ordnen das Buch in die Gegenwart ein, mit aktuellen Studien, Katalogen und aktualisierten Referenzen.