Bewertung:

Das Buch „Drunk on Genocide“ von Edward Westermann befasst sich mit der komplexen Beziehung zwischen Alkoholkonsum und den während des Holocausts begangenen Gräueltaten. Er untersucht, wie der Alkoholkonsum mit den Erfahrungen der an den Massenmorden Beteiligten verwoben war, und stellt ihn in den Kontext breiterer Themen wie Hypermaskulinität und Ritual. Während die ersten Abschnitte dicht und für Gelegenheitsleser weniger fesselnd sein mögen, hinterlassen die gründliche Recherche und die Erkenntnisse des Autors letztlich einen starken Eindruck.
Vorteile:Der Autor präsentiert eine einzigartige Perspektive auf die Rolle des Alkohols im Zusammenhang mit dem Holocaust, gestützt auf umfangreiche Forschung und wissenschaftliche Argumente. Das Buch bietet wertvolle Einblicke in das menschliche Verhalten und die Psychologie derer, die an Massenmorden beteiligt waren. Die Leser bemerkten eine beeindruckende Tiefe des Wissens und eine zum Nachdenken anregende Erzählung, die Annahmen in Frage stellt.
Nachteile:Einige Leser empfanden die ersten Kapitel als zu wissenschaftlich und wenig fesselnd, was es dem Durchschnittsleser schwer machen könnte, das Interesse aufrechtzuerhalten. Das Thema ist schwer und kann emotional herausfordernd sein, da es die Verderbtheit menschlicher Handlungen während einer traumatischen historischen Periode vor Augen führt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Drunk on Genocide: Alcohol and Mass Murder in Nazi Germany
In Drunk on Genocide zeigt Edward B. Westermann, wie im Laufe des Dritten Reichs Szenen mit Alkoholkonsum und Gelage unter SS und Polizei zu einem routinemäßigen Teil der Demütigungsrituale in den Lagern, Ghettos und Tötungsfeldern Osteuropas wurden.
Westermann stützt sich auf ein breites Spektrum an neu ausgegrabenem Material, um zu untersuchen, wie der Alkoholkonsum als buchstäbliches und metaphorisches Schmiermittel für den Massenmord diente. Er ermöglichte eine „performative Männlichkeit“, die ausdrücklich mit körperlicher oder sexueller Gewalt verbunden war. Solche berauschenden Veranstaltungen reichten von Treffen hochrangiger Nazifunktionäre bis hin zu den einfachen Leuten, die an den Grabstätten ihrer Opfer feierten. Westermann argumentiert, dass SS und Polizei entgegen der weit verbreiteten falschen Vorstellung von eiskalten Killern in Wirklichkeit vom Mord selbst berauscht waren.
Drunk on Genocide beleuchtet die Überschneidungen von Männlichkeit, Trinkritualen, sexueller Gewalt und Massenmord, um die Rolle von Alkohol und feierlichen Ritualen beim nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden aufzudecken. Die überraschenden und beunruhigenden Ergebnisse bieten eine neue Perspektive auf die Denkweise, Motivation und Mentalität der Mörder, als sie sich auf die Massenvernichtung vorbereiteten und daran teilnahmen.
Veröffentlicht in Zusammenarbeit mit dem US Holocaust Memorial Museum.