Bewertung:

Das Buch ist eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Johannesevangelium und betont die Verflechtung von Mission und Spiritualität, die der Autor Michael Gorman als „missionale Theosis“ bezeichnet. Die Leserinnen und Leser schätzen die Tiefe des Buches und den aufschlussreichen Ansatz zur Nachfolge, auch wenn manche Wiederholungen als übertrieben empfinden.
Vorteile:⬤ Unglaublich gründlich und gut recherchiert.
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf die Beziehung zwischen Mission und Spiritualität.
⬤ Klare, durchdachte Erklärungen von Konzepten wie der missionarischen Theosis.
⬤ Ermutigt zur praktischen Anwendung der Lehren des Evangeliums.
⬤ Von verschiedenen Lesern, darunter auch von Fachleuten auf diesem Gebiet, wärmstens empfohlen.
⬤ Einige Passagen können sich wiederholen oder übermäßig detailliert sein.
⬤ Das Konzept der „Theosis“ könnte für einige Leser eine Herausforderung darstellen, obwohl es angesprochen wird.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Abide and Go
Das Johannesevangelium scheint sowohl das geistliche Evangelium als auch ein Evangelium zu sein, das die christliche Mission fördert. Einige Ausleger haben jedoch festgestellt, dass Johannes das Produkt einer sektiererischen Gemeinschaft ist, die eine sehr enge Sicht der christlichen Mission vertritt und weder die Nächstenliebe noch die Feindesliebe befürwortet.
In diesem Buch, das sich sowohl an die Wissenschaft als auch an die Kirche wendet, argumentiert Michael Gorman, dass Johannes eine tiefe Spiritualität hat, die stark missionarisch ausgerichtet ist, und dass sie in dem paradoxen Satz „Bleibt und geht“ aus Johannes 15 zusammengefasst werden kann. Jüngerinnen und Jünger haben Anteil an der göttlichen Liebe und am göttlichen Leben und damit an der lebensspendenden Mission Gottes, die sich im Wirken, im Tod und in der Auferstehung Jesu manifestiert.
Als Kinder Gottes werden Jüngerinnen und Jünger diesem missionarischen Gott immer ähnlicher, indem sie durch das Wirken des Geistes seinem Sohn ähnlich werden. Diese Spiritualität, argumentiert Gorman, kann als missionale Theosis bezeichnet werden.