Bewertung:

Das Buch von Michael Gorman bietet eine neue Perspektive auf die Sühnetheologie und konzentriert sich auf die Auswirkungen des Todes Jesu im Kontext des Neuen Bundes und der von diesem Verständnis geprägten Gemeinschaft. Es betont die praktische Anwendung von Glaube, Liebe und Frieden unter den Gläubigen und kritisiert herkömmliche Versöhnungstheorien. Während viele das Buch als erhellend und zugänglich empfinden, argumentieren einige Kritiker, dass es die Notwendigkeit eines neuen Bundesmodells nicht ausreichend untermauert und sich stark auf metaphorische Interpretationen stützt.
Vorteile:Das Buch wird für seine außergewöhnliche Klarheit, Tiefe und praktischen Einsichten in das Sühnopfer gelobt, da es eine umfassende Sichtweise präsentiert, die verschiedene Sühnopfertheorien einbezieht. Die Leserinnen und Leser schätzen Gormans Fokus auf Jüngerschaft und Gemeinschaft sowie seine Fähigkeit, komplexe theologische Konzepte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Viele finden das Buch erfrischend herausfordernd und relevant für die heutige christliche Praxis.
Nachteile:Kritiker sind der Meinung, dass Gorman es nicht schafft, die Notwendigkeit eines Modells des Neuen Bundes für die Sühne überzeugend darzulegen, und einige meinen, dass seine Verdinglichung von Metaphern ein tieferes Verständnis der biblischen Texte beeinträchtigt. Es besteht die Sorge, dass reiche theologische Konzepte auf bloße Abstraktionen reduziert werden, was nach Ansicht einiger die persönlichen und relationalen Aspekte des Glaubens untergräbt.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
The Death of the Messiah and the Birth of the New Covenant: A (Not So) New Model of the Atonement
In diesem bahnbrechenden Buch stellt Michael Gorman die Frage, warum es keine Theorie oder kein Modell des Sühnopfers gibt, das als Modell des Neuen Bundes bezeichnet wird, da dieses Verständnis des Sühnopfers wahrscheinlich das älteste in der christlichen Tradition ist und auf Jesus selbst zurückgeht. Gorman argumentiert, dass die meisten Modelle des Sühnopfers die vorletzten Ziele des Todes Jesu und die Mechanismen des Sühnopfers überbetonen, anstatt sein letztes Ziel zu betonen: ein verwandeltes, geisterfülltes Volk Gottes zu schaffen.
Die verschiedenen Sühnemetaphern des Neuen Testaments sind Teil eines bemerkenswert kohärenten Bildes vom Tod Jesu als demjenigen, der den von den Propheten verheißenen neuen Bund (und damit die neue Gemeinschaft) herbeiführt, der auch der Bund des Friedens ist. Gorman schlägt daher ein neues Modell des Sühneopfers vor, das eigentlich gar nicht neu ist - das Modell des neuen Bundes. Er argumentiert, dass es sich dabei nicht nur um ein altes Modell handelt, das wiederentdeckt werden muss, sondern auch um ein umfassenderes, integrierteres, partizipatorischeres, gemeinschaftlicheres und missionarischeres Modell als jedes der wichtigsten Modelle der Tradition.
Das Leben in diesem neuen Bund, so argumentiert Gorman, ist ein Leben der gemeinschaftlichen und individuellen Teilhabe an Jesu treuem, liebendem und friedensstiftendem Tod. Dieses Buch, das sich sowohl an Akademiker als auch an Kirchenführer richtet, wird alle, die es lesen, herausfordern, die Bedeutung des Todes Christi für uns neu zu überdenken und zu formulieren.