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The Self, the Lord, and the Other according to Paul and Epictetus
Diese Studie untersucht die Beziehung zwischen der individuellen Person (dem Selbst), dem Göttlichen und anderen Menschen in den Schriften des Apostels Paulus und des römischen Stoikers Epiktet.
Dazu untersucht sie selbstbezogene Handlungen, die mit Reflexivpronomen (ich, du usw.) in verschiedenen Satztypen ausgedrückt werden: z. B.
„Untersuche dich selbst“ und „Du gehörst nicht dir selbst“. Nach einer Verortung des Themas im Bereich der Linguistik und des Altgriechischen untersucht die Studie dann die reflexiven Konstruktionen in Epiktetus' Diskursen und zeigt, dass die reflexiven Texte grundlegende Aspekte seiner Ethik des rationalen Eigeninteresses in Nachahmung der innewohnenden rationalen Gottheit zum Ausdruck bringen. Anschließend werden die 109 reflexiven Konstruktionen bei Paulus untersucht, wobei eine Exegese jedes reflexiven Textes erfolgt und die Ergebnisse anschließend zusammengefasst werden.
Paulus' reflexive Formulierungen sind wesentliche Aussagen seiner Theologie und Ethik, die eine miteinander verbundene narrative Christologie, narrative apostolische Identität und narrative Ethik zum Ausdruck bringen. Vor allem aber zeigt die Studie, dass für Epiktet die Sorge um andere ein rationales Mittel zur Selbstverwirklichung ist, während für Paulus die Sorge um andere eine Gemeinschaftsethik ist, die in der Geschichte des innewohnenden Christus begründet ist und das Gegenteil von Eigennutz darstellt.