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Brown on Brown: Chicano/A Representations of Gender, Sexuality, and Ethnicity
Die in der US-amerikanischen ethnischen Queer-Theorie vorherrschenden Vorstellungen neigen dazu, Ästhetik mit realen Handlungen und Politik zu verwechseln. Häufig werden die Darstellungen von schwulen und lesbischen Erfahrungen in Literatur und Film einfach als Propaganda analysiert.
Die kognitiven, emotionalen und narrativen Bestandteile (d. h. der Gegenstand und die formalen Merkmale) dieser Darstellungen werden häufig auf a priori-Agenden reduziert, die eine Politik der Differenz betonen.
In diesem Buch verfolgt Frederick Luis Aldama einen völlig anderen Ansatz. Er untersucht die Art und Weise, wie sich Rasse und schwule/lesbische Sexualität in der Chicano/a-Literatur und im Chicano/a-Film überschneiden und wirken, wobei er ihre imaginative Natur und damit die spezifische Art der Arbeit, die in sie investiert wird, in vollem Umfang berücksichtigt.
Außerdem ordnet Aldama seine Analysen in den größeren (globalisierten) Kontext des heutigen postkolonialen literarischen und filmischen Kanons ein, der die heterosexuelle Identität und Erfahrung zu normalisieren versucht. Im Laufe des Buches wendet Aldama seinen innovativen Ansatz an, um das Werk der Autoren Arturo Islas, Richard Rodriguez, John Rechy, Ana Castillo und Sheila Ortiz Taylor sowie das des Filmregisseurs Edward James Olmos neu zu beleuchten.
Dabei zielt Aldama auf die Integration und Vertiefung der literarischen und filmischen Chicano-Studien in einer vergleichenden Perspektive. Aldamas ungewöhnliche Gegenüberstellung von narrativen Materialien und kulturellen Persönlichkeiten sowie seine Prämisse, dass Literatur und Film fiktionale Beispiele einer sozialen und historischen Realität hervorbringen, die sich mit weitgehend ungelösten ethnischen und sexuellen Fragen befasst, machen dieses Buch für ein breites Spektrum von Lesern relevant.