Bewertung:

Das Buch ist eine wissenschaftliche und aufschlussreiche Erkundung von Carl Jungs Leben und intellektuellen Beiträgen, wobei seine Verbindungen zu Goethe und der vitalistischen Philosophie besonders hervorgehoben werden. Es wird für seine Tiefe, seine Forschungsqualität und die einzigartige Perspektive des Autors geschätzt. Einige Leser empfanden es jedoch als fortgeschrittener, als sie erwartet hatten, und bemängelten das Fehlen eines Indexes.
Vorteile:Frische und erhellende Perspektive, exzellenter wissenschaftlicher Ansatz, erstklassige Quellen und Forschung, bietet eine Vielzahl nützlicher Einsichten, gute einführende kritische Biographie, interessante Verbindungen zu philosophischen und spirituellen Traditionen, fesselnde Erzählung, reichhaltige Referenzen für weitere Erkundungen.
Nachteile:Könnte für professionelle Jung'sche Analytiker zu elementar sein, es fehlt ein Index, der bei der Navigation helfen könnte, nicht geeignet für völlige Anfänger, die mit Jungs Werk nicht vertraut sind.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Der in der Schweiz geborene Carl Gustav Jung (18751961) war einer der Pioniere der Psychologie und maßgeblich für die Einführung der heute bekannten psychologischen Begriffe wie introvertiert, extrovertiert und kollektives Unbewusstes verantwortlich. Trotzdem ist Jung oft am Rande des akademischen Diskurses geblieben. Diese neue Biografie versucht, Jung nicht nur im Hinblick auf sein Leben zu verstehen, sondern auch im Lichte seiner umfangreichen Lektüre und seines produktiven Schreibens. Sie macht Jung wieder zu einem bedeutenden europäischen Denker, dessen wahre Bedeutung bisher nicht vollständig gewürdigt wurde.
Paul Bishop folgt Jung von seiner frühen Kindheit bis zu seinen Jahren an der Universität Basel und seiner engen Beziehung zu Sigmund Freud, mit dem er schließlich brach. Bei der Erforschung von Jungs Ideen greift Bishop die These des Psychiaters auf, dass die Tragödien von Goethes Faust und Nietzsches Also sprach Zarathustra... die ersten Anzeichen eines Durchbruchs der totalen Erfahrung in unserer westlichen Hemisphäre markieren, und setzt sich mit Jungs Gelehrsamkeit auseinander, um eine der bisher umfassendsten Würdigungen seines unverwechselbaren Ansatzes zur Kultur zu bieten. Bishop geht auch auf die Rolle ein, die das Rote Buch, das zwischen 1914 und 1930 geschrieben, aber erst 2009 veröffentlicht wurde, in der Entwicklung von Jungs Denken gespielt hat, was ihm eine neue Einschätzung dieser spaltenden Persönlichkeit ermöglicht. Jungs Versuch, die verschiedenen Bereiche des menschlichen Lebens zu synthetisieren, kennzeichnet ihn als einen der wichtigsten Theoretiker des 20.
Jahrhunderts. Das prägnante und leicht zugängliche Buch Carl Jung ist eine fesselnde Untersuchung des Lebens dieser höchst einflussreichen Persönlichkeit und wird in den Regalen von Studenten, Wissenschaftlern und klinischen Psychologen sowie Hobby-Psychologen gleichermaßen seinen Platz finden.“.