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Code Breaker
Als Jennifer Doudna in der sechsten Klasse war, kam sie eines Tages nach Hause und stellte fest, dass ihr Vater ein Taschenbuch mit dem Titel Die Doppelhelix auf ihrem Bett liegen gelassen hatte. Als sie die Seiten durchblätterte, war sie fasziniert von dem intensiven Drama, das sich hinter dem Wettstreit um die Entdeckung des Codes des Lebens verbarg. Obwohl ihr Berater an der High School ihr sagte, dass Mädchen keine Wissenschaftlerinnen werden, beschloss sie, dass sie es werden würde.
Angetrieben von der Leidenschaft zu verstehen, wie die Natur funktioniert, und Entdeckungen in Erfindungen zu verwandeln, wollte sie mithelfen, das zu schaffen, was der Autor des Buches, James Watson, ihr als den wichtigsten biologischen Fortschritt seit seiner Mitentdeckung der Struktur der DNA bezeichnete. Sie und ihre Mitarbeiter verwandelten eine Kuriosität der Natur in eine Erfindung, die die Menschheit verändern wird: ein einfach zu bedienendes Werkzeug, das die DNA verändern kann. Die Erfindung, die unter dem Namen CRISPR bekannt ist, eröffnete eine schöne neue Welt voller medizinischer Wunder und moralischer Fragen.
Die Entwicklung von CRISPR und das Rennen um die Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus werden unseren Übergang zur nächsten großen Innovationsrevolution beschleunigen. Das letzte halbe Jahrhundert war ein digitales Zeitalter, das auf dem Mikrochip, dem Computer und dem Internet beruhte. Jetzt stehen wir vor einer Revolution in den Biowissenschaften. Zu den Kindern, die sich mit der digitalen Codierung beschäftigen, werden sich die Kinder gesellen, die sich mit dem genetischen Code beschäftigen.
Sollten wir unsere neuen evolutionären Fähigkeiten nutzen, um uns weniger anfällig für Viren zu machen? Was für ein wunderbarer Segen wäre das! Und was ist mit der Verhinderung von Depressionen? Hmmm... Sollten wir Eltern erlauben, wenn sie es sich leisten können, die Größe, die Muskeln oder den IQ ihrer Kinder zu verbessern?
Nachdem sie zur Entdeckung von CRISPR beigetragen hatte, wurde Doudna zu einer führenden Persönlichkeit in der Auseinandersetzung mit diesen moralischen Fragen und erhielt zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Emmanuelle Charpentier im Jahr 2020 den Nobelpreis.