Bewertung:

Die Rezensionen zu diesem Buch legen nahe, dass es tiefe Einblicke in moderne romantische Beziehungen bietet und soziologische Analyse mit lesenswerter Wissenschaftlichkeit verbindet. Die Qualität des Schreibens wird gelobt, und die Diskussion zeitgenössischer Themen rund um Liebe, Kapitalismus und Intimität wird als intellektuell anregend, wenn auch etwas beunruhigend bezeichnet.
Vorteile:⬤ Wertvolle Analyse romantischer Beziehungen
⬤ exzellenter und lesenswerter Schreibstil
⬤ kreativer und maßgeblicher wissenschaftlicher Beitrag
⬤ tiefgreifender Beitrag zum Verständnis der zeitgenössischen Liebe
⬤ behandelt wichtige moderne Themen wie Online-Dating und emotionale Verträge
⬤ sowohl für Wissenschaftler als auch für Gelegenheitsleser geeignet.
Einige Rezensenten fanden den Inhalt beunruhigend oder erschreckend und wiesen darauf hin, dass er Bedenken über die Zukunft der menschlichen Beziehungen in einer sich verändernden Welt aufwirft.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The End of Love: A Sociology of Negative Relations
Die westliche Kultur hat die Art und Weise, wie die Liebe auf wundersame Weise in das Leben der Menschen eindringt, endlos dargestellt, den mythischen Moment, in dem man weiß, dass jemand für einen bestimmt ist, das fieberhafte Warten auf einen Anruf oder eine E-Mail, das Kribbeln, das uns bei dem bloßen Gedanken an ihn oder sie über den Rücken läuft. Doch eine Kultur, die so viel über die Liebe zu sagen hat, schweigt praktisch über die nicht minder geheimnisvollen Momente, in denen wir es vermeiden, uns zu verlieben, in denen wir uns nicht mehr verlieben, wenn derjenige, der uns nachts wachgehalten hat, uns jetzt gleichgültig lässt, oder wenn wir uns eilig von denen entfernen, die uns noch vor ein paar Monaten oder sogar ein paar Stunden begeistert haben.
In The End of Love dokumentiert Eva Illouz die vielfältigen Formen, in denen Beziehungen enden. Sie argumentiert, dass die moderne Liebe, die einst durch die Freiheit gekennzeichnet war, sexuelle und emotionale Bindungen nach eigenem Willen und eigener Wahl einzugehen, heute durch Praktiken der Nicht-Wahl gekennzeichnet ist, durch die Freiheit, sich aus Beziehungen zurückzuziehen. Illouz nennt diesen Prozess, in dem Beziehungen verblassen, verdunsten, sich auflösen und zerbrechen, "lieblos". Während sich die Soziologie klassischerweise auf die Entstehung sozialer Bindungen konzentriert hat, liefert The End of Love ein überzeugendes Argument für die Untersuchung der Frage, warum und wie soziale Bindungen zusammenbrechen und sich auflösen.
Besonders auffallend ist die Rolle, die der Kapitalismus bei Praktiken der Nicht-Wahl und der "Lieblosigkeit" spielt. Das Aufbrechen sozialer Bindungen, so argumentiert sie, hängt mit dem zeitgenössischen Kapitalismus zusammen, der sich durch Praktiken der Unverbindlichkeit und der Nicht-Wahl auszeichnet, Praktiken, die den schnellen Rückzug aus einer Transaktion und die schnelle Anpassung der Preise und den Bruch von Loyalitäten ermöglichen. Lieblosigkeit und Unentschlossenheit haben wiederum tiefgreifende Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft, da sie erklären, warum die Menschen weniger Kinder bekommen, zunehmend allein leben und weniger Sex haben.
Das Ende der Liebe ist eine tiefgründige und originelle Analyse der Auswirkungen von Kapitalismus und Konsumkultur auf persönliche Beziehungen und der Frage, was die Auflösung von persönlichen Beziehungen für den Kapitalismus bedeutet.