
The Alienated Subject: On the Capacity to Hurt
Eine zeitgemäße und provokative Diskussion über Entfremdung als übergreifende Kategorie des Lebens unter rassistischem Kapitalismus und weißer Vorherrschaft
Von der Spaltung der Trump-Ära bis zur Covid-19-Pandemie ist Entfremdung zu einem allzu vertrauten zeitgenössischen Konzept geworden. In diesem bahnbrechenden Buch bietet James A. Tyner einen neuartigen Rahmen für das Verständnis des entfremdeten Subjekts und verortet es innerhalb des rassischen Kapitalismus und der weißen Vorherrschaft. Das entfremdete Subjekt setzt sich direkt mit den aktuellen wirtschaftlichen Trends und ihrer Rhetorik der Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Gewalt auseinander und entlarvt die universelle Beschönigung der Entfremdung.
Ausgehend von einer Vielzahl von Quellen, darunter Marxismus, Feminismus, Existenzialismus und kritische Ethnie-Theorie, entwickelt Tyner eine Kritik sowohl des liberalen als auch des entfremdeten Subjekts. Durch die Auseinandersetzung mit der jüngsten Pandemie und der Black-Lives-Matter-Bewegung zeigt er, dass das entfremdete Subjekt sowohl zu Mitgefühl als auch zu Grausamkeit fähig ist; es ist ein Sadomasochist. Tyner betont weiterhin die Bedeutung der besonderen Orte, an denen wir das entfremdete Subjekt finden, und wie die revolutionäre Transformation der Entfremdung von Natur aus ein räumlicher Kampf ist. Indem er auf wichtige Gesprächspartner von Sartre bis Fromm zurückgreift, untersucht er die politischen Vorstellungen von Distanz und die räumlichen Praktiken des Alltagslebens sowie die kapitalistischen Bedingungen, die das entfremdete Subjekt hervorbringen.
Für Tyner ist das entfremdete Subjekt nicht das ikonische, romantisierte Bild des Marxschen Proletariats. Hier fordert er eine Bejahung der Liebe als revolutionäres Konzept, das für die Umwandlung einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft in eine emanzipierte, fürsorgliche und durch sozial gerechte Verhältnisse bedingte Gesellschaft notwendig ist.