
Landscape, Memory, and Post-Violence in Cambodia
Zwischen 1975 und 1979 führte das Regime der Roten Khmer in Kambodscha ein Programm organisierter Massengewalt durch, dem etwa ein Viertel der Bevölkerung des Landes zum Opfer fiel. Über zwei Millionen Menschen starben an Folter, Hinrichtungen, Krankheiten und Hunger.
Von der Kommerzialisierung der „Killing Fields“ von Choeung Ek bis hin zu den Hunderten von nicht gekennzeichneten Massengräbern, die über das ganze Land verstreut sind, prägt die Gewalt weiterhin die kambodschanische Landschaft. Landscape, Memory, and Post-Violence in Cambodia untersucht die anhaltende Erinnerung an die Gewalt. Im Rahmen einer umfassenderen Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt und kritischen Studien zum Kulturerbe wird untersucht, wie das Erbe organisierter Massengewalt Teil des kulturellen Erbes wird und wie dieses Erbe in diesem Prozess „produziert“ wird.
Die bestehende Literatur befasst sich explizit mit den Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten auf das kulturelle Erbe durch die Zerstörung von Kulturerbestätten. Dieses Buch kehrt dieses Anliegen um, indem es untersucht, was passiert, wenn Stätten der „Gewalt am Kulturerbe“ bedroht sind.
Es argumentiert, dass die selektive Erinnerung an das gewalttätige Erbe Kambodschas die alltäglichen Erfahrungen von Millionen von Kambodschanern negiert und die Bemühungen um soziale Gerechtigkeit und Versöhnung beeinträchtigt. Auf diese Weise wird ein fundiertes konzeptionelles Verständnis der Nachkriegszeit in internationalen Konfliktgebieten entwickelt.