Bewertung:

Das Buch ist eine Fortsetzung der Epochentheorie und konzentriert sich auf die praktische Anwendung der Ideen von Pickerings ursprünglichem Konzept des „Mangels“ in der Praxis. Es untersucht die Verflechtung von menschlichem Verhalten und Ideen innerhalb der Sozialwissenschaften und bietet wertvolle Einblicke, insbesondere für Studierende im Bereich der Wissenschafts- und Technologiestudien.
Vorteile:Das Buch leistet einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Entstehung und Anwendung wichtiger wissenschaftlicher Konzepte. Es liefert interessante Fallstudien und setzt sich mit der ontologischen Wende in den Sozialwissenschaften auseinander, indem es eine neue Perspektive präsentiert, die den Menschen in die Natur integriert. Das Buch eignet sich gut für Studenten und Absolventen der Oberstufe.
Nachteile:Einige Leser könnten die Sprache der hohen soziologischen Theorie im ersten Kapitel als Herausforderung empfinden. Darüber hinaus gibt es Kritik an der Behauptung, dass der „Mangel eine Theorie von allem“ ist, und an der Notwendigkeit, menschliche Eigenschaften beim Verständnis der Welt anzuerkennen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Mangle in Practice: Science, Society, and Becoming
In The Mangle of Practice (1995) plädierte der renommierte Wissenschaftssoziologe Andrew Pickering für eine Neukonzeption der Forschungspraxis als "Mangle", als ein offenes, evolutionäres und performatives Zusammenspiel von menschlichem und nicht-menschlichem Handeln. Pickerings Ideen stammen ursprünglich aus den Wissenschafts- und Technologiestudien, doch dieser Sammelband möchte die Reichweite des Mangels erweitern, indem er seine Anwendung in einem breiten Spektrum von Bereichen untersucht, darunter Geschichte, Philosophie, Soziologie, Geografie, Umweltstudien, Literaturtheorie, Biophysik und Softwaretechnik.
Der Mangle in der Praxis beginnt mit einer neuen Einführung in den Mangle von Pickering. Anschließend stellen mehrere Autoren empirische Studien vor, die die Anwendbarkeit des Mangels auf so unterschiedliche Themen wie Schweinehaltung, chinesische Medizin, Wirtschaftstheorie und Polizeiarbeit bei häuslicher Gewalt demonstrieren. In anderen Beiträgen werden Beispiele des Mangels in der Praxis vorgestellt: Praktiken, die eine selbstbewusste "mangelnde" Haltung im Umweltmanagement und in der Softwareentwicklung umsetzen. In weiteren Aufsätzen wird die Mangel als Philosophie und Gesellschaftstheorie diskutiert. Wie Pickering im Vorwort argumentiert, verweist die Mangel auf eine Verschiebung der interpretativen Sensibilität, die eine Welt des dezentrierten Werdens sichtbar macht. Dieser Band demonstriert die Durchführbarkeit, Kohärenz und das Versprechen eines solchen Wandels, nicht nur in den Wissenschafts- und Technologiestudien, sondern in den Sozial- und Geisteswissenschaften im Allgemeinen.
Mitwirkende : Lisa Asplen, Dawn Coppin, Adrian Franklin, Keith Guzik, Casper Bruun Jensen, Yiannis Koutalos, Brian Marick, Randi Markussen, Andrew Pickering, Volker Scheid, Esther-Mirjam Sent, Carol Steiner, Maxim Waldstein.