Bewertung:

Das Buch befasst sich mit der Geschichte und den philosophischen Implikationen der Kybernetik und komplexer Systeme, die für ihre gründliche Forschung und ihre einzigartige Perspektive auf das Wissen und die menschliche Interaktion mit der Realität gelobt werden. Es bietet Einblicke in die Beiträge von Schlüsselfiguren der Kybernetik und stellt traditionelle wissenschaftliche Ansichten in Frage. Einige Kritiker weisen jedoch auf die philosophischen Unzulänglichkeiten und die Gefahr eines Missverständnisses der Beziehung zwischen Kybernetik und moderner Wissenschaft hin.
Vorteile:Gut recherchiert und tiefgründige Einsichten, erfrischend und zum Nachdenken anregend, ausgezeichneter historischer Überblick, besonders fesselnd für diejenigen, die sich für Systemdenken interessieren, und trägt wesentlich zum Verständnis der zeitgenössischen intellektuellen Landschaft bei.
Nachteile:Inkonsistente technische Analyse, potenzielle philosophische Unklarheiten, einige Behauptungen vereinfachen die Geschichte der Kognitionswissenschaft und der Kybernetik zu stark oder stellen sie falsch dar, und bei einigen verkauften Exemplaren wurden physische Mängel festgestellt.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Cybernetic Brain: Sketches of Another Future
Die Kybernetik wird oft als eine grimmige militärische oder industrielle Kontrollwissenschaft angesehen.
Doch wie Andrew Pickering in diesem fesselnden Buch zeigt, lässt sich eine viel lebendigere und experimentellere Form der Kybernetik von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart verfolgen. Das kybernetische Gehirn erforscht eine weitgehend vergessene Gruppe britischer Denker, darunter Grey Walter, Ross Ashby, Gregory Bateson, R.
D. Laing, Stafford Beer und Gordon Pask, und ihr einzigartiges Werk in einer schillernden Reihe von Bereichen. Psychiatrie, Ingenieurwesen, Management, Politik, Musik, Architektur, Pädagogik, tantrisches Yoga, die Beats und die Gegenkultur der sechziger Jahre - sie alle kommen ins Spiel, wenn Pickering die Geschichte des Einflusses der Kybernetik auf die Welt verfolgt, von der zeitgenössischen Robotik und Komplexitätstheorie bis zur chilenischen Wirtschaft unter Salvador Allende.
Was dieser faszinierenden Geschichte zugrunde liegt, so Pickering, ist eine gemeinsame, aber unkonventionelle Vision von der Welt als einem Ort, der letztlich unerkennbar ist und in dem immer wieder echte Neuerungen entstehen. Und so liefert uns die Geschichte der Kybernetik ein phantasievolles Modell des offenen Experimentierens, das in krassem Gegensatz zum modernen Drang steht, die Natur und den Menschen zu beherrschen.