Bewertung:

Das Buch ist eine schwierige, aber lohnende Lektüre, insbesondere für diejenigen, die sich für die Überschneidung von Kultur und Wissenschaft interessieren. Allerdings leidet es in einigen Ausgaben, insbesondere in der Kindle-Version, unter Qualitätsmängeln, was bei einigen Lesern zu Frustration führt.
Vorteile:⬤ Bereichert das Verständnis von Kultur und Praxis
⬤ sehr empfehlenswert für Fachleute und allgemeine Leser
⬤ ausgezeichneter Inhalt, der Ausdauer belohnt.
Anspruchsvolles Material, das für manche Leser schwierig sein könnte; Scan der Kindle-Ausgabe von schlechter Qualität mit erheblichen Fehlern.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Mangle of Practice: Time, Agency, and Science
Dieses ehrgeizige Buch von einem der originellsten und provokantesten Denker der Wissenschaftsforschung bietet ein anspruchsvolles neues Verständnis der Natur der wissenschaftlichen, mathematischen und technischen Praxis und der Produktion von wissenschaftlichem Wissen.
Andrew Pickering bietet einen neuen Ansatz für die Unvorhersehbarkeit des Wandels in der Wissenschaft, indem er die außerordentliche Anzahl von Faktoren - soziale, technologische, konzeptionelle und natürliche - berücksichtigt, die bei der Schaffung von wissenschaftlichem Wissen zusammenwirken. Seiner Ansicht nach stehen Maschinen, Instrumente, Fakten, Theorien, konzeptionelle und mathematische Strukturen, disziplinäre Praktiken und Menschen in ständig wechselnden Beziehungen zueinander - sie werden auf unvorhersehbare Weise miteinander „vermengt“, die durch die Kontingenzen von Kultur, Zeit und Ort geprägt sind.
Indem er sowohl materielle als auch menschliche Handlungen in ihren größeren kulturellen Kontext einordnet, zeigt Pickering anhand von Fallstudien, wie dieses Bild von der offenen, wandelbaren Natur der Wissenschaft zu einem besseren Verständnis der wissenschaftlichen Arbeit in Vergangenheit und Gegenwart beiträgt. Pickering untersucht im Detail den Bau der Blasenkammer in der Teilchenphysik, die Suche nach dem Quark, die Konstruktion des Quarternionsystems in der Mathematik und die Einführung computergesteuerter Werkzeugmaschinen in der Industrie. Anhand dieser Beispiele geht er auf die grundlegendsten Elemente der wissenschaftlichen Praxis ein - die Entwicklung von Versuchsapparaturen, die Produktion von Fakten, die Entwicklung von Theorien und die Wechselbeziehung von Maschinen und sozialer Organisation.