Bewertung:

Das Buch „The Long Gilded Age“ von Leon Fink bietet eine gründliche Untersuchung der Konflikte zwischen Unternehmern, Arbeitern und der Politik während des Übergangs von der Gilded Era zur Progressive Era. Fink untersucht historische Ereignisse wie die Homestead- und Pullman-Streiks und die Rolle der Hochschulbildung in der progressiven Politikgestaltung. Während er eine Fülle kultureller und historischer Dokumente vorlegt, werden seine Schlussfolgerungen zu progressiven Reformen, Kollektivismus und der Rolle des modernen Staates kritisiert, weil es an praktischen Alternativen und einem tieferen Verständnis für das Scheitern des Kollektivismus fehlt.
Vorteile:⬤ Eingehende Analyse historischer Ereignisse und ihrer Auswirkungen auf die moderne Politik.
⬤ Reichhaltige Dokumentation des kulturellen und historischen Kontexts.
⬤ Aufschlussreiche Verbindungen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart des amerikanischen Kapitalismus und der Arbeitsbeziehungen.
⬤ Nachdenklich stimmende Diskussionen über die Rolle der Hochschulbildung bei der Förderung progressiver Ideen.
⬤ Es fehlt an praktischen Alternativen für Unternehmen, die sich in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs abmühen.
⬤ Vereinfacht komplexe Themen rund um den Kollektivismus und sein historisches Versagen zu stark.
⬤ Ignoriert die Grenzen der US-Verfassung in Bezug auf den Kollektivismus.
⬤ Einige Leser empfinden seine blumige Sprache als abschreckend und bevorzugen vielleicht eine geradlinigere Prosa.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Long Gilded Age: American Capitalism and the Lessons of a New World Order
Vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis in die ersten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts erlebten die Vereinigten Staaten einen nie dagewesenen Strukturwandel. Fortschritte in der Kommunikations- und Fertigungstechnologie führten zu einer Revolution in wichtigen Industriezweigen wie Eisenbahn, Kohle und Stahl. Die immer noch wachsende Nation knüpfte wirtschaftliche, politische und kulturelle Verflechtungen mit Kräften in Übersee. Lokale Streiks in der verarbeitenden Industrie, im städtischen Nahverkehr und im Baugewerbe rückten Arbeitsfragen in den Mittelpunkt der politischen Kampagnen, der Gesetzgebungsprozesse, der Kirchenkanzeln und der Zeitungen jener Zeit.
The Long Gilded Age betrachtet die ineinander greifenden Rollen von Politik, Arbeit und Internationalismus in den Ideologien und Institutionen, die um die Jahrhundertwende entstanden. Leon Fink präsentiert eine neue Sichtweise auf zentrale Themen der amerikanischen Arbeiterbewegung und der Geschichte der Arbeiterklasse und untersucht, wie sich die amerikanische Vorstellung von freier Arbeit in ikonischen Industriestreiks niederschlug und wie die "Freiheit" am Arbeitsplatz auf Kosten größerer Gemeinschaftsstandards überwiegend auf individuelle Eigentumsrechte ausgerichtet wurde. Er untersucht die rechtlichen und intellektuellen Zentren des progressiven Denkens und ordnet die amerikanischen politischen Maßnahmen in einen internationalen Kontext ein. Insbesondere zeichnet er die Entwicklung des amerikanischen Sozialismus nach, der aufgrund seiner sehr unamerikanischen Wurzeln und Einflüsse für eine junge Generation attraktiv war.
The Long Gilded Age bietet sowohl einen länderübergreifenden als auch einen vergleichenden Blick auf eine prägende Ära in der politischen Entwicklung Amerikas und ordnet diese turbulente Zeit in eine weltweite Konfrontation zwischen dem kapitalistischen Markt und dem sozialen Wandel ein.