Bewertung:

Ellen Woods Buch „Empire of Capital“ bietet eine historische Analyse des Kapitalismus, in der sie dessen Entwicklung in verschiedenen Formen, einschließlich Merkantilismus und Imperialismus, nachzeichnet. Das Werk betont die Rolle des Staates bei der Gestaltung des Kapitalismus und kritisiert die Vorstellung von einem freien Markt als Realität. Es zeichnet sich besonders durch seine Zugänglichkeit und seinen informativen Inhalt aus, insbesondere in Bezug auf den modernen amerikanischen Imperialismus und die Globalisierung.
Vorteile:⬤ Bietet einen umfassenden historischen Überblick über den Kapitalismus und seine Entwicklung.
⬤ Der zugängliche und jargonfreie Schreibstil macht komplexe Konzepte leichter verständlich.
⬤ Wertvolle Einblicke in die Beziehung zwischen Kapitalismus, Staatsmacht und Imperialismus.
⬤ Bietet eine zeitgemäße Kritik der Globalisierung und stellt sie anderen Theorien, wie denen von Hardt & Negri, gegenüber.
⬤ Hilft, die aktuellen Formen des amerikanischen Imperialismus und des staatlich geförderten Kapitalismus zu verstehen.
⬤ Für ein vollständiges Verständnis kann ein Vorverständnis des Marxismus erforderlich sein.
⬤ Einige Leser könnten ihre Argumente für ein mehrstaatliches System als übermäßig durchsetzungsfähig und diskutabel empfinden.
⬤ Das Buch ist kurz gehalten, so dass sich einige Leser mehr Tiefe bei bestimmten Themen wünschen könnten.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Empire of Capital
Der Kapitalismus ermöglicht eine neue Form der Herrschaft mit rein wirtschaftlichen Mitteln, argumentiert Ellen Meiksins Wood.
Sicherlich würde selbst der erfahrenste Falke im Weißen Haus es vorziehen, die globale Hegemonie auf diese Weise auszuüben, ohne kostspielige koloniale Verstrickungen. Doch wie Wood eindringlich darlegt, hat das Wirtschaftsimperium des Kapitals auch einen neuen unbegrenzten Militarismus hervorgebracht.
Indem er den neuen Imperialismus historischen Formen wie dem römischen und dem spanischen Imperium gegenüberstellt und die Entwicklung des kapitalistischen Imperialismus bis zur englischen Vorherrschaft in Irland und zum britischen Empire in Amerika und Indien zurückverfolgt, zeigt Wood, wie das heutige kapitalistische Imperium, eine globale, von lokalen Staaten verwaltete Wirtschaft, eine neue Militärdoktrin des Krieges ohne Ende, ohne Zweck und ohne Zeit hervorgebracht hat.