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The Failure of Anarchism
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war der Anarchismus die am meisten gefürchtete revolutionäre Bewegung der Welt. Im späten 20. Jahrhundert wurde der Anarchismus jedoch durch den Aufstieg der modernen totalitären Staaten, die Weltkriege und das Aufkommen der technokratischen Managerwirtschaft in den Hintergrund gedrängt. In der Zwischenzeit ist es den Anarchisten nicht gelungen, Alternativen zu dieser vorherrschenden Form der politischen Ökonomie anzubieten.
In diesem Werk gibt der anarchistische Theoretiker Keith Preston seinen Mitanarchisten die Schuld für dieses Versagen. Er kritisiert, dass die heutige anarchistische Bewegung zu einer modischen Jugendkultur verkommen ist, die die Wildheit des historischen Anarchismus verloren hat. Stattdessen sind die heutigen Anarchisten eher die Lakaien der politischen Korrektheit als die Avantgarde der Revolution.
Preston erörtert die Möglichkeit neuer Richtungen für moderne Anarchisten. Dazu gehört die Bildung strategischer Allianzen mit dem Ziel, Staaten, herrschende Klassen und Imperien mit Hilfe des visionären Konzepts des Pansezessionismus zu stürzen. Er erkennt an, dass staatsfeindliche Revolutionäre schließlich den Sieg durch eine "Kriegsführung der vierten Generation" erringen müssen, d. h. einen Aufstand nach dem Vorbild von Gruppen wie der Hisbollah oder der Peoples War Group.
Außerdem argumentiert Preston, dass die soziale Basis des Anarchismus nicht aus phantasievollen Intellektuellen oder privilegierten Universitätsstudenten bestehen sollte. Stattdessen sollte die Grundlage des revolutionären Kampfes das "Lumpenproletariat" der Dauerarbeitslosen, der Enteigneten, der Gefangenen, der Prostituierten und der Obdachlosen sein. Preston untersucht anschließend eine Fülle von Trends, die eine Grundlage für anarchistischen Optimismus bieten.