Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Being and Its Surroundings
Gianni Vattimo, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Philosophen Europas und bekannt für das Konzept des schwachen Denkens, untersucht theoretische und praktische Fragen, die sich aus seiner grundlegenden Ablehnung des traditionellen westlichen Verständnisses des Seins als einer absoluten, unveränderlichen und transzendenten Realität ergeben.
Die Aufsätze in diesem Buch bewegen sich in der Umgebung des Seins, ohne eine systematische, endgültige Analyse des Themas zu erstellen. In Being and Its Surroundings setzt Vattimo seine langjährige Auseinandersetzung mit der Philosophie Martin Heideggers fort, insbesondere mit seiner Ablehnung der Metaphysik, die die Existenz einer dauerhaften, universellen Wahrheit voraussetzt, und mit der Philosophie Friedrich Nietzsches, die den Nihilismus propagiert.
Eine Folge der Problematisierung der Idee einer erreichbaren Wahrheit ist die Relativierung von Werten und Kulturen. Angesichts des Todes Gottes - oder des Fehlens eines transzendenten Garanten für die Gültigkeit menschlicher Urteile - haben wir die postmoderne Tendenz, alle Wertesysteme und Wahrheitsansprüche als rein subjektiv zu betrachten und zu behaupten, dass alles möglich sei, was Nietzsche als passiven Nihilismus bezeichnete. Vattimo plädiert für eine aktivere Reaktion, da er alle Formen des Autoritarismus in der heutigen Welt in Frage stellt.
Er bringt seinen intellektuellen Scharfsinn bei so dringenden Themen wie der Globalisierung, dem Kampf der Kulturen und dem Terrorismus, der Krise der Demokratie und der Relevanz der orthodoxen Religion zum Tragen. Anstatt Dogmatismus oder Gleichgültigkeit und Loslösung von sozialem Engagement im Namen des Relativismus zu befürworten, entscheidet sich Vattimo für den Weg des sinnvollen Dialogs und die Suche nach einem vermittelten Konsens auf der Grundlage der Vernunft, mit all ihren Grenzen.