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Art's Claim to Truth
Das erstmals 1985 in Italien erschienene Buch Art's Claim to Truth wird von vielen Philosophen als eines der wichtigsten Werke Gianni Vattimos angesehen. Das für englische Leser neu überarbeitete Buch beginnt mit einer Herausforderung an Platon, Aristoteles, Kant und Hegel, die Kunst als metaphysischen Aspekt der Wirklichkeit und nicht als futuristische Vorwegnahme derselben betrachteten.
Im Anschluss an Martin Heideggers Interpretation der Philosophiegeschichte skizziert Vattimo die existenziellen ontologischen Bedingungen der Ästhetik, wobei er den Werken Kandinskys besondere Aufmerksamkeit schenkt, die die ontologischen Implikationen der Kunst bekräftigen. Vattimo baut dann auf Hans-Georg Gadamers Theorie der Ästhetik auf und bietet eine Alternative zu einer rationalistisch-positivistischen Kunstkritik. Dies ist das Herzstück von Vattimos Argumentation, mit der er zeigt, wie die hermeneutische Philosophie den ontologischen Status der Kunst bekräftigt und die Bedeutung der Hermeneutik für die ästhetischen Studien verdeutlicht.
Im letzten Abschnitt des Buches zeigt Vattimo die Konsequenzen auf, die sich ergeben, wenn man den ontologischen Status der Ästhetik ohne ihre metaphysischen Implikationen reklamiert, indem er Aristoteles' Konzept der Schönheit für die Auflösung der Metaphysik selbst verantwortlich macht. In seiner direkten Auseinandersetzung mit den Werken von Gadamer, Heidegger und Luigi Pareyson bietet Art's Claim to Truth ein besseres Verständnis des Werks von Vattimo und ein tieferes Wissen über Ontologie, Hermeneutik und die philosophische Untersuchung der Wahrheit.