Bewertung:

Prof. Dan Zahavis „Selbst und der Andere“ ist eine vielbeachtete Erkundung der Phänomenologie, die reiche Einblicke in das persönliche und relationale Verständnis bietet. Während der Inhalt für seine Tiefe und Relevanz gelobt wird, wurden einige redaktionelle Probleme festgestellt.
Vorteile:⬤ Hervorragender Inhalt zur Phänomenologie
⬤ bereichert das Verständnis von sich selbst und anderen
⬤ gut recherchiert
⬤ zeitgemäße Diskussion
⬤ positives Feedback von Lesern, einschließlich Geschenke für Angehörige.
Lektoratsprobleme, insbesondere fehlende Referenzen in der Bibliographie.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Self and Other: Exploring Subjectivity, Empathy, and Shame
Kann man allein ein Selbst sein oder nur zusammen mit anderen? Ist das Selbstsein ein eingebautes Merkmal der Erfahrung oder eher sozial konstruiert? Wie kommen wir überhaupt dazu, andere zu verstehen? Ist Empathie gleichbedeutend mit einer ausgeprägten erfahrungsmäßigen Bekanntschaft mit anderen und ermöglicht sie diese, und wenn ja, was sagt uns das über die Natur des Selbstseins und der sozialen Kognition? Verhindert eine starke Betonung des Ich-Charakters des Bewusstseins eine befriedigende Darstellung der Intersubjektivität oder ist Ersteres eher eine notwendige Voraussetzung für Letzteres? Das neue Buch Self and Other von Dan Zahavi, das sich mit Debatten und Erkenntnissen der klassischen Phänomenologie, der Philosophie des Geistes und verschiedener empirischer Disziplinen auseinandersetzt, bietet Antworten auf diese Fragen.
Indem er so unterschiedliche Themen wie Selbstbewusstsein, phänomenaler Externalismus, gedankenlose Bewältigung, Spiegelselbsterkennung, Autismus, Theorie des Geistes, verkörperte Simulation, gemeinsame Aufmerksamkeit, Scham, Zeitbewusstsein, Verkörperung, Narrativität, Selbststörungen, Expressivität und buddhistische Nicht-Selbst-Ansichten erörtert, argumentiert Zahavi, dass jede Bewusstseinstheorie, die die subjektive Dimension unseres Erfahrungslebens ernst nehmen will, einen minimalistischen Begriff des Selbst befürworten muss. Gleichzeitig vertritt er aber auch die Ansicht, dass eine angemessene Darstellung des Selbst dessen vielschichtigen Charakter anerkennen muss und dass verschiedene komplementäre Darstellungen integriert werden müssen, wenn wir seiner Komplexität gerecht werden wollen.
So argumentiert Zahavi zwar, dass die grundlegendste Ebene des Selbst nicht sozial konstruiert und nicht konstitutiv von anderen abhängig ist, räumt aber auch ein, dass es Dimensionen des Selbst und Arten der Selbsterfahrung gibt, die durch andere vermittelt werden. Der letzte Teil des Buches veranschaulicht diese Behauptung durch eine genaue Analyse der Scham.