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Decolonizing Data: Algorithms and Society
Dieses Buch konzentriert sich auf die Werte und Wirkungen, die in den Datentechnologien zum Tragen kommen, da sie das koloniale und imperialistische Erbe aufrechterhalten, und zeigt gleichzeitig Strategien für den Widerstand gegen autokratische Regime und Wege zu Dekolonisierungsbemühungen auf.
Systeme und Schemata für Datenbanken und die automatisierte Verarbeitung von Datenströmen enthalten oft implizit verwestlichte, autokratische oder sogar imperialistische Merkmale, können aber auch für Widerstand und Revolte genutzt werden. Algorithmen sind nicht rein mathematisch, sondern verkörpern auch kulturelle Konstrukte. Werte zirkulieren in Systemen zusammen mit Bezeichnungen und Mengen. Dies erfordert einen kritischeren Umgang mit Daten, sei es in der Regierung, in der Wissenschaft, in der Industrie oder im zivilen Bereich. Der Band enthält eine Kritik der Datenkolonialismus-These, die die Informatik als eine kolonisierende Wissenschaft betrachtet, die Daten nutzt, um uns zu klassifizieren und zu regieren, eine alternative Rahmung von Metadaten als „Daten in der Nähe von Daten“, um scheinbar neutrale technische Begriffe in Frage zu stellen, und eine Fallstudie über die Nutzung von Social-Media-Plattformen im sudanesischen Aufstand 2018.
Wissenschaftler und Studenten mit unterschiedlichem Hintergrund sowie politische Entscheidungsträger, Journalisten und das allgemeine Lesepublikum finden hier einen multidisziplinären Ansatz für Fragen, die sich aus der Forschung zur Dekolonisierung von Daten aus den Bereichen Kommunikation und digitale Medien ergeben.