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Don't Think for Yourself: Authority and Belief in Medieval Philosophy
Wie können wir beurteilen, ob wir bereit sein sollten, den Ansichten von Experten zu folgen, oder ob wir versuchen sollten, unsere eigenen, unabhängigen Ansichten zu finden? Dieses Buch sucht die Antwort im philosophischen Denken des Mittelalters.
In dieser fesselnden Studie über die Geschichte der Philosophie und der Erkenntnistheorie gibt Peter Adamson eine Antwort auf eine Frage, die heute noch genauso relevant ist wie im Mittelalter: Wie und wann sollten wir uns bei der Bildung unserer eigenen Überzeugungen an das maßgebliche Fachwissen anderer Menschen wenden? Er fordert uns auf, unsere Herangehensweise an diese Frage zu überdenken, indem er die intellektuellen und kulturellen Traditionen der islamischen Welt, des byzantinischen Reiches und der lateinischen Christenheit konstruktiv aufarbeitet.
Adamson beginnt damit, dass er die Unterscheidung in der islamischen Philosophie zwischen taqlī.
D, oder der unkritischen Akzeptanz von Autorität, und ijtihā.
D oder dem auf unabhängigem Bemühen beruhenden Urteil, wobei letzteres im islamischen Recht, in der Theologie und in der Philosophie während des Mittelalters besonders geschätzt wurde. Anschließend zeigt er auf, wie die islamische Tradition den Weg für die Entwicklung dessen ebnet, was er als "gerechtfertigte taqlī.
D", wonach man die notwendigen Fähigkeiten entwickelt, um einer Autorität auf der Grundlage ihrer Zuverlässigkeit kritisch und selektiv zu folgen. Das Buch rekonstruiert unser Verständnis des Verhältnisses zwischen Autorität und unabhängigem Denken in der mittelalterlichen Welt, indem es beleuchtet, wie Frauen Räume fanden, um ihre eigene intellektuelle Autorität zu behaupten, wie mittelalterliche Schriftsteller den autoritativen Status von Platon und Aristoteles bewerteten und wie unabhängiges Denken eingesetzt wurde, um einen abrahamitischen Glauben gegen den anderen zu verteidigen. Dieses klare und eloquent geschriebene Buch wird für Wissenschaftler und Liebhaber der mittelalterlichen Philosophie, der Islamwissenschaft, der Byzantinistik und der Geschichte des Denkens von Interesse sein.