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Antichrist in Seventeenth-Century England
In den Jahrhunderten nach der Reformation war der Antichrist, das biblische Tier, dessen Kommen dem Ende der Welt und der Ankunft des Reiches Christi vorausgehen sollte, eine sehr reale Gestalt. Die Debatte darüber, wer dieser Antichrist sein könnte, dessen Untergang nun bevorstand, tobte.
War er der Papst? Die Bischöfe? Eine Staatskirche? Die Monarchie? Oder war es nur ein Schimpfwort, das man jedem entgegenschleuderte, den man nicht mochte? Christopher Hill, einer der renommiertesten Historiker Großbritanniens, rekonstruiert hier die Bedeutung des Antichristen während der revolutionären Krisen des frühen siebzehnten Jahrhunderts.
Radikale protestantische Sekten wendeten den Begriff als Synonym für Unterdrückung und Verfolgung auf die Institutionen des Establishments an, die sie missbilligten, insbesondere auf den Papst. Mit der Revolution im Denken, die zur Trennung von Religion und Politik führte, verlor die Figur des Antichristen ihre Bedeutung.