Bewertung:

Das Buch befasst sich mit John Miltons Werken in der revolutionären politischen Landschaft des 17. Jahrhunderts in England und zeigt, wie historische und intellektuelle Strömungen seine Dichtung und politische Haltung beeinflusst haben. Christopher Hill wird für seine Klarheit, sein Engagement und seine zum Nachdenken anregenden Einsichten gelobt, auch wenn es Kritik an seinen Interpretationen von Miltons Theologie gibt. Insgesamt wird das Buch als unverzichtbares wissenschaftliches Werk gewürdigt, auch wenn Vorkenntnisse des historischen Kontextes für ein umfassendes Verständnis erforderlich sein können.
Vorteile:Gut recherchiert und informativ, mit einem klaren und einnehmenden Schreibstil. Es regt zur weiteren Lektüre von Miltons Werken an und liefert wertvolle historische und literarische Zusammenhänge. Gefeiert dafür, dass es weniger bekannte revolutionäre Persönlichkeiten zum Leben erweckt und die Rolle Miltons als Propagandist republikanischer Ideale umfassend beleuchtet.
Nachteile:Erfordert Vertrautheit mit den komplexen religiösen und politischen Kontexten des 17. Jahrhunderts, was Leser ohne Vorkenntnisse frustrieren könnte. Einige Kritikpunkte an Hills Interpretationen von Miltons Theologie und ein unnötiger Fokus auf seine persönlichen politischen Überzeugungen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Milton and the English Revolution
Bemerkenswerte Neuinterpretation von Milton und seiner Dichtung durch einen der berühmtesten Historiker des 17.
In diesem bemerkenswerten Buch nutzte Christopher Hill die in einem lebenslangen Studium des Englands des 17. Jahrhunderts gesammelten Erkenntnisse, um eine umfassende Neubewertung von Milton als Mensch, Politiker, Dichter und religiöser Denker vorzunehmen. Das Ergebnis ist ein Milton, der sich stark von der gängigen Vorstellung unterscheidet: Statt eines düsteren, geschlechtslosen "Puritaners" haben wir es mit einem kühnen, originellen Denker zu tun, dem der zeitgenössische Ruf eines Wüstlings anhaftet.
Für Hill ist Milton ein Autor, der seine wahren Anregungen weniger in der Literatur der Antike als vielmehr im politischen und religiösen Radikalismus seiner eigenen Zeit fand. Hill zeigt mit Originalität, Gelehrsamkeit und Einsicht, wie sich Miltons politische und religiöse Zwangslage in seiner klassischen Dichtung, insbesondere in "Paradise Lost" und "Samson Agonistes", widerspiegelt.