Bewertung:

Das Buch befasst sich mit der Geschichte des Chasarenreichs und seinen Auswirkungen auf die Identität der aschkenasischen Juden und vertritt die These, dass viele Juden heute eher Nachkommen der zum Judentum konvertierten Chasaren sind als echte Nachkommen der alten Israeliten. Das Buch wird für seine gründliche Recherche und seine ansprechende Darstellung gelobt, auch wenn einige Kritiker auf fehlende Abschnitte und mangelnde Relevanz im heutigen Kontext hinweisen.
Vorteile:Gut recherchiert und informativ, bietet es Einblicke in die Geschichte des Chasarenreichs und dessen Beziehung zur modernen jüdischen Identität. Viele Leser fanden das Buch fesselnd und konnten es nicht aus der Hand legen, weil sie die Gründlichkeit und Klarheit von Koestlers Argumenten schätzten. Das Buch füllt Lücken im historischen Wissen und liefert überzeugende Beweise für seine Behauptungen.
Nachteile:Gelegentlich wird kritisiert, dass das Buch nicht auf die Relevanz seiner Erkenntnisse im heutigen Kontext eingeht, so dass einige Leser das Gefühl haben, es fehle eine klare Schlussfolgerung, warum diese Geschichte wichtig ist. Technische Probleme wie fehlende Seiten in einigen Ausgaben waren ebenfalls ein Grund zur Besorgnis für die Leser, ebenso wie der Eindruck einiger Leser, dass die Behauptungen auf unvollständigen historischen Aufzeichnungen beruhen.
(basierend auf 144 Leserbewertungen)
The Thirteenth Tribe: The Khazar Empire and Its Heritage
Dieses Buch zeichnet die Geschichte des alten Chasarenreichs nach, einer bedeutenden, aber fast vergessenen Macht in Osteuropa, die im finsteren Mittelalter zum Judentum konvertierte. Chasarien wurde schließlich durch die Truppen von Dschingis Khan ausgelöscht, aber es gibt Hinweise darauf, dass die Chasaren selbst nach Polen ausgewandert sind und die Wiege des westlichen Judentums bildeten.
Dem allgemeinen Leser mögen die Chasaren, die vom 7. bis 11. Jahrhundert blühten, heute unendlich weit entfernt erscheinen.
Und doch haben sie einen engen und unerwarteten Bezug zu unserer Welt, der deutlich wird, wenn Koestler die faszinierende Geschichte des alten Chasarenreiches erzählt.
Ungefähr zu der Zeit, als Karl der Große Kaiser im Westen war. Die Herrschaft der Chasaren erstreckte sich vom Schwarzen Meer bis zum Kaspischen Meer, vom Kaukasus bis zur Wolga, und sie waren maßgeblich daran beteiligt, den muslimischen Ansturm auf Byzanz zu stoppen, die östliche Spitze der gigantischen Zangenbewegung, die im Westen über Nordafrika bis nach Spanien reichte.
Danach befanden sich die Chasaren in einer prekären Lage zwischen den beiden großen Weltmächten: dem Oströmischen Reich in Byzanz und den triumphierenden Anhängern Mohammeds. Wie Koestler hervorhebt, waren die Chasaren die Dritte Welt ihrer Zeit. Sie wählten eine überraschende Methode, um sowohl dem westlichen Druck, christlich zu werden, als auch dem östlichen, den Islam anzunehmen, zu widerstehen.
Sie lehnten beides ab und konvertierten zum Judentum. Koestler spekuliert über den endgültigen Glauben der Chasaren und ihren Einfluss auf die rassische Zusammensetzung und das soziale Erbe des modernen Judentums. Er legt ein umfangreiches Werk mit minutiöser Detailforschung vor.